So fühlt sich Schafbauer bei Anblick zerfetzter Lämmer Ein Wolf griff die Schafherde eines Landwirtepaars an. In einem Erfahrungsbericht schildern sie, wie sie sich beim Anblick ihrer zerfetzten Tiere fühlen und was sie nicht nachvollziehen können.
Christian Hürbi sömmert gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Anja Altermatt 240 Schafe auf einer Alp bei Meiringen, oberhalb von Innertkirchen BE. Ihre Herde wurde Opfer von Wolfsangriffen. In diesem persönlichen Erfahrungsbericht schildern sie, wie sie sich beim Anblick ihrer zerfetzten Tiere fühlen und was sie überhaupt nicht nachvollziehen können.
Ohne Herzblut ist nichts zu machen. Aus «Schöfeler-Sicht» kann ich sagen, es ist unglaublich zeitaufwändig. Sehr schön und bereichernd, aber zeitaufwändig.Wir waren diesen Winter wochenlang – von Mitte Dezember bis Mitte März – gemeinsam unterwegs, als Wanderherde. Meine 300 Schafe, meine beiden Hunde und ich. Bei Wind und Wetter waren wir draussen.
Anfang Juni war die Alp noch leer, weil man aus Sicherheitsgründen die Schafe noch im Tal gelassen hat.Der Wolf blieb unter Beobachtung. Er hat tatsächlich weitere Tiere gerissen und wurde vor etwa 6 Wochen zum Abschuss frei gegeben. Er wurde jedoch nicht erwischt, aber ein paar Tage später gab es in Brienz Risse. So nahmen wir an und hofften, dass er eben doch weitergezogen ist.Am 20. Juni dann durften auch meine Tiere endlich auf die Alp.
Wir haben noch zwei weitere Auen gefunden. Alle stramm und stark und eigentlich gesund. Alle mit prallem Euter, da sie ja ihre Lämmer hätten grossziehen sollen. Nur eine der drei wurde – laut Jäger, der die Schafe im Tal dann genau untersucht hat – sofort durch einen Kehlbiss totgebissen. Die beiden anderen wurden bei lebendigem Leib gefressen und erlagen irgendwann ihren Verletzungen. Wie gesagt – ich kenne alle meine Schafe und habe viel Zeit mit ihnen verbracht.
Wie kann es sein, dass kaum ein Aufschrei ertönt, wenn der Wolf in einen Blutrausch kommt, unsere Tiere jagt, ihnen bei lebendigem Leib Stücke aus dem Körper reisst und sie dann liegen lässt, um einem anderen Tier dasselbe anzutun? Denn es ist nicht der Hunger, den der Wolf antreibt, es ist einzig der Blutrausch.Wie soll ich das weiterhin finanzieren? Heli-Flüge kosten ein Vermögen. Die toten Tiere dürfen nicht auf dem Berg liegen bleiben.
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