Handeln, bevor es zum Eklat kommt. Was im Fussball gilt, taugt auch in der Welt der Geldpolitik als Faustregel.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie«Wenn ich ins Tackling gehen muss, dann habe ich vorher schon einen Fehler gemacht.» Diese Worte von Paolo Maldini, dem legendären ehemaligen Abwehrspieler des AC Mailand, dürften auch Notenbankern gut zu Gesicht stehen.
Maldini ist längst von der grossen Fussballbühne abgetreten. Auch die Amtszeit des SNB-Präsidenten Thomas Jordan neigt sich dem Ende entgegen. Er scheint die Maldini-Regel jedoch gut verinnerlicht zu haben: den Leitzins anheben, bevor die Inflation kaum mehr zu bändigen ist, den Leitzins senken, bevor der Franken sich ungemütlich aufwertet und die Industrie weiter strauchelt.
Gemäss Dario Perkins, Ökonom bei TS Lombard, hat eine Studie des Fed nun bestätigt, dass die Maldini-Regel durchaus auch in der Welt der Geldpolitiker ihre Berechtigung hat. Untersucht wurden 149 Zinssenkungszyklen in dreizehn Industrieländern. 25 dieser Zyklen wurden durch die Notenbanker initiiert, weil sich die Inflationsgefahr verflüchtigt hatte, nicht, weil sich eine Rezession anbahnte. In vierzehn Fällen flackerte die Inflation allerdings wieder auf, in elf bildete sie sich weiter zurück. Fünf Mal gelang dank den Zinssenkungen eine sanfte Landung der Wirtschaft.
Die Ökonomen des Fed schliessen daraus: Sanfte Landungen sind extrem selten, aber ein frühes, präventives und behutsames Vorgehen der Währungshüter führt zum geldpolitischen Erfolg. Positionierung und Timing seien besonders wichtig.arbeitet als Redaktorin im Märkteressort von «Finanz und Wirtschaft» und beschäftigt sich schwerpunktmässig mit volkswirtschaftlichen Themen und den globalen Finanzmärkten.
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