Die Wetterprognose hat das Programm des Weltcup-Rennens in Adelboden verändert: Statt Riesenslalom am Samstag steht nun der Slalom an, bei dem Loïc Meillard die Hauptrolle spielen könnte. Es ist eine Chance für den Schweizer Slalomstar, in den Fokus zu treten und sein starkes Saisonergebnis zu bestätigen. Andere Schweizer Athleten kämpfen hingegen mit Formtiefs und suchen nach dem Weg zurück zum Erfolg.
Den Slalomfahrern gehört in Adelboden die grosse Bühne – doch mehrere Athleten haben Probleme Das Schweizer Slalomteam darf sich beim Weltcup von Adelboden für einmal am Samstag zeigen. Doch das Team ist derzeit vor allem von einem Athleten abhängig.Wengen, Kitzbühel, Adelboden . Es ist die Dreifaltigkeit des Ski - Weltcup s. Wengen und Kitzbühel veranstalten legendäre Abfahrten. Adelboden den Riesenslalom-Klassiker.
Seit die FIS den Weltcup 1967 ins Leben gerufen hat, stand Adelboden ohne Unterbruch im Kalender. Doch es ist nicht lange her, da war dieser Klassiker im Januar ein schwieriger Termin für die Schweizer Equipe. Kein Einheimischer kam den Top 15 nahe, der Druck auf die Athleten war gross. Mit dem Aufstieg von Marco Odermatt wurde das Heimrennen immer mehr zur riesigen Party. 2021 schaffte er es zum ersten Mal auf das Podest. 2022, 2023 und 2024 triumphierte er. Reihenweise Cars mit Odi-Fans fuhren jeweils am Samstag des Rennwochenendes ins Berner Oberland. In diesem Jahr aber ist alles anders. Wegen schlechter Wetterprognosen änderten die Veranstalter das Programm. Der Riesenslalom-Klassiker findet nun am Sonntag statt. Und der weniger populäre Slalom wurde vorgezogen. Beim Anhang des Nidwaldner Skistars war die Enttäuschung gross. Odermatt selbst sagte am Freitag: «Ich bin zwar nicht mit allen Fans in persönlichem Austausch, aber ich habe den Unmut mitbekommen. Für viele ist es eine Enttäuschung, verstehe ich. Aber andererseits findet so ein Rennen am Samstag statt. Wenn am Samstagmorgen der Riesenslalom abgesagt worden wäre, hätten sie noch weniger davon gehabt.» Für ihn selbst ändere sich kaum etwas.Nun werden am Samstag 25'000 Menschen erwartet. Und es hat Platz für neue Hauptdarsteller. Die grosse Bühne gehört nun dem Slalomteam. Wobei vieles in diesem Team aktuell von einer Person abhängt: Loïc Meillard. Der Romand erlebt eine starke Slalomsaison. In Madonna di Campiglio sicherte er sich Mitte Woche dank eines zweiten Platzes die Führung in der Disziplinenwertung. Meillard wird mit der roten Startnummer das Rennen bestreiten. Vor ihm hat das noch kein Schweizer bei einem Slalom von Adelboden geschafft. Meillard, der oft im Schatten des Überfliegers aus Nidwalden steht, lässt sich im Vorfeld kaum etwas anmerken. Dass er nun der Protagonist der Skiparty werden könnte, verleitet ihn nicht zu verbalen Kunststücken. Zur Umstellung des Rennprogramms sagt er: «Ändert gar nichts für mich.» Die rote Nummer? «Gibt mir ein gutes Gefühl, ändert aber nichts.» Die Schmerzen im Rücken? «Aktuell scheint es gut zu sein.» Was man am Chuenisbärgli für die perfekte Fahrt tun muss? «So wenig Fehler wie möglich machen.» Im Riesenslalom läuft es Meillard aktuell nicht ganz so blendend wie im Slalom. In Adelboden könnte er erstmals das Slalom-Podium erreichen.Einen Adelboden-Sieg hat Daniel Yule schon. Der Walliser gewann 2020 den Slalom. Doch von diesem Erfolg scheint Yule derzeit ein Stück weit entfernt zu sein. Die Formkurve zeigt allerdings nach oben. In Madonna zauberte er kurzzeitig. Zur Halbzeit stand er auf dem 18. Platz, im zweiten Durchgang gelang ihm die drittschnellste Zeit. Das ergab den 7. Rang, sein Saisonbestergebnis. «Das gibt mir viel Vertrauen. Es ist der Beweis dafür, dass ich das schnelle Skifahren nicht verlernt habe», sagt Yule. Doch das würde nicht bedeuten, dass nun alle Probleme gelöst seien, fügt er an. Immer noch auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis ist Marc Rochat. Bei fünf Versuchen schaffte es der Lausanner in diesem Winter nie in den zweiten Lauf. Viermal ist er bereits im ersten Lauf ausgeschieden, zuletzt verpasste er in Madonna den Cut zum zweiten Lauf. Rochat findet derzeit in kleinen Dingen Halt. Er sagt: «In Madonna bin ich immerhin ins Ziel gekommen. Ich glaube, darauf kann ich aufbauen.» In der vergangenen Saison hatte er fünf Top-10-Resultate vorzuweisen. In Adelboden sorgte er mit Rang 5 für das beste Schweizer Ergebnis. «Jetzt sind wir wieder in Adelboden, auf einer Piste, die ich gerne mag.»Und da wäre noch Ramon Zenhäusern. Der 2 Meter grosse Walliser wirkt derzeit geknickt. Am Mittwoch musste er den nächsten Rückschlag hinnehmen. In Madonna verpasste er erneut den zweiten Lauf. Zenhäusern hat es in den letzten drei Rennen nie in den zweiten Durchgang geschafft. Sein bestes Ergebnis in dieser Saison ist der 20. Platz von Levi. Die Ratlosigkeit ist spürbar. «Physisch und psychisch fühle ich mich gesund. Im Training sind auch gute Läufe dabei. Es gibt also keine Ausrede. Aber trotzdem will ich mir von solchen Ergebnissen nicht die Lebensfreude kaputtmachen lassen», sagt er. In der Weltcup-Startliste ist er auf Platz 36 abgerutscht. Das führt zur neuen Erfahrung, dass er mit hohen Startnummern auf ramponierten Pisten fahren muss. Er sagt: «Ich bin mir gar nicht mehr gewohnt, in den Spuren der anderen zu fahren.» Und am Ende löst Zenhäusern sogar Mitleid aus, wenn er sagt: «In Adelboden zählt niemand auf mich. Mein Ziel ist, in den zweiten Lauf zu kommen.» Die Aussage verdeutlicht, wie trist derzeit Zenhäuserns Realität ist. Ein Olympiamedaillengewinner hat die Qualifikation zum zweiten Durchgang als Ziel.Der vom Luzerner Kantonsrat bereits abgesegnete Verkauf der Höhenklinik Montana ist vor drei Monaten überraschend geplatzt. Nun zeigt sich: Das Haus kann nicht einmal mehr die Miete bezahlen
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