Auf dem Eis gilt er als König des Trash-Talks: Servette-Stürmer Tanner Richard polarisiert mit einem losen Mundwerk, pointierten Kommentaren und unermüdlichem Einsatz. Jetzt will er den Titel.
Tanner Richard ist mit 3 Toren und 10 Assists in 15 Playoff-Partien Topskorer seines Teams. Meister wurde der 30-Jährige in seiner Karriere noch nie.Tanner Richard gehört zu den schillerndsten Figuren im Schweizer Eishockey. Der 30-Jährige trägt das Herz auf der Zunge. Was andere von ihm halten, kümmert ihn wenig. Der Stürmer ist authentisch, ehrlich und unverblümt. Auf dem Eis gilt er als König des Trash-Talks.
Die beiden lernten sich in Nordamerika in der AHL bei Syracuse kennen, lebten drei Jahre in einer WG und stürmten bis Sommer 2022 zwei Saisons gemeinsam für Servette. Vermin sagt: «Tanner polarisiert, hat das Herz aber am rechten Fleck. Wir sind in Nordamerika beste Freunde geworden. Der Mannschaft gibt er Energie. Er kann sie auf dem Rücken tragen, ist ein Leader und ein Leitwolf. Er hat Mut und nimmt es auch mal mit den Fans auf.
Richard beschreibt sich als positiven, offenen Menschen. Nicht ganz 100 zwar, doch er möge den Kontakt zu den Mitmenschen. Er gibt sich nahbar, tauscht sich nach den Spielen in der Supporter-Bar mit Sponsoren aus, interessiert sich für ihr Leben. Einmal gab er auf dem Tresen seine Tanzkünste zum Besten. Mitten im Playoff und nach einem Sieg gegen den SCB. Ein Anwesender filmte die Szene. Das Video fand den Weg in die Öffentlichkeit, der Fall wurde breitgeschlagen.
2021 war Servette gegen Zug chancenlos, verlor die Best-of-5-Finalsserie 0:3. «Diese Niederlage tat zwei Jahre lang weh», gibt der Stürmer zu. Letzte Saison war Genf im Pre-Playoff an Lugano gescheitert. Das Sommertraining begann am 18. April, just am Tag des Finalauftakts. «Es war frustrierend, morgens im Kraftraum zu schuften und abends Zug und Zürich zuschauen zu müssen. Wir sagten uns, wohin die Reise in dieser Saison gehen soll.
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