199 Boote mit 8500 Migranten landeten binnen drei Tagen auf Lampedusa. Die italienische Insel gilt rechtsradikalen Politikern als Beweis für das, was sie als «Überflutung» Europas mit Migranten bezeichnen. Experten widersprechen.
Foto: AFPund des überfüllten Auffanglagers auf Lampedusa wirken dramatisch, die Neuankömmlinge können nicht mehr hinreichend versorgt werden. Die mehrfache französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen von der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National spricht mit Blick auf die nur acht Kilometer lange Insel von einer «Überschwemmung mit Migranten». Seit Jahresbeginn kamen in Italien fast 130.
«Es gibt keine Überschwemmung mit Migranten», sagt auch die auf Migration spezialisierte Geografin Camille Schmoll. «Wir sprechen von sehr wenigen Menschen, gemessen an den grossen Aufnahmeländern in der Welt.» Allein die Türkei beherbergt 3,6 Millionen Migranten, der Iran mehr als drei Millionen. Der italienischen Regierung macht Schmoll schwere Vorwürfe: Diese führe die permanente Überbelegung «absichtlich» herbei, um daraus eine Krise zu machen, kritisiert die an der französischen Hochschule EHESS tätige Forscherin, die ein Buch über die Migration übers Mittelmeer geschrieben hat.
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