Der Schweizer Bürger Ulrich Gurtner wurde in Guatemala von korrupten Staatsanwälten reingelegt, behaupten seine Unterstützerinnen und Unterstützer.
Ulrich Gurtner, Geschäftsführer der Kooperative Fedecocagua, die über 20'000 Kaffee produzierende Kleinbäuerinnen und -bauern vereint, wurde am 24. März 2023 in Guatemala-Stadt verhaftet, in Handschellen abgeführt und ins Gefängnis gesteckt.Der Schweizer Ulrich Gurtner sitzt angeklagt wegen Geldwäscherei und Steuerhinterziehung in Guatemala im Gefängnis.
Doch die guatemaltekischen Behörden hätten ihn zur Rückkehr gezwungen, nachdem er sich geweigert habe, Schmiergelder an lokale Beamte zu zahlen, sagte er im April dem Magazin Beobachter. “Ich hätte nicht mehr in den Spiegel schauen können.” Laut dem Beobachter unterstützt die Kooperative Fedecocagua inzwischen mehr als 20’000 lokale Familien mit insgesamt rund 120’000 Menschen. Unter Gurtners Leitung stieg der Jahresabsatz von 25’000 auf 650’000 Kaffeesäcke. Zu den Kunden gehören Starbucks und Nespresso.Guatemala erlebte während eines Bürgerkriegs jahrzehntelang Gewalt und Unruhen. Der Krieg wurde 1996 nach einer UNO-Intervention beendet.
Gurtner wurde damals von einem UNO-Sondertribunal gegen Straflosigkeit freigesprochen. Dieses Gericht wurde inzwischen des Landes verwiesen. Im März 2023 tauchte der Vorwurf der Geldwäscherei wieder auf, im Juni dieses Jahres folgte die Anklage wegen Steuerhinterziehung. Seither sitzt Gurtner entweder im Gefängnis oder steht unter Hausarrest.Das undurchsichtige guatemaltekische Justizsystem bietet wenig Anhaltspunkte für die zukünftige Ausrichtung des Strafverfahrens.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten teilte SWI swissinfo mit, es stehe in Kontakt mit den guatemaltekischen Behörden und biete Gurtner als Schweizer Bürger “im Rahmen des konsularischen Schutzes” Unterstützung an.Die guatemaltekische Staatsanwaltschaft hat auch die Gelder der Kooperative Fedecocagua eingefroren, als letztes Jahr erstmals Anklage erhoben wurde.
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