Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und dem Zerwürfnis zwischen Ost und West wird die OSZE für die Wiederherstellung des Vertrauens benötigt. Da sich die Mitglieder auf einen Nachfolger für den Vorsitz 2026 nicht einigen konnten, wird die Schweiz als Kompromisslösung ins Gespräch gebracht.
Erst 2014 hatte die Schweiz letztmals den OSZE -Vorsitz inne. Sie und konkret der damalige Aussenminister Didier Burkhalter machten ihre Sache ausgesprochen gut und ernteten viel Lob. Dennoch hätte man unter normalen Umständen nicht schon wieder in Bern angeklopft und um eine Schweiz er Kandidatur gebeten. Doch es sind bei der OSZE eben keine normalen Umstände.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist das Verhältnis zwischen Ost und West zerrüttet – und genau dafür, es zu verbessern, ist die Organisation mit ihren 57 Mitgliedsländern und Hauptsitz in Wien zuständig. Kein Nato-Land Den OSZE-Vorsitz übernimmt 2025 Finnland. Das wurde vor längerer Zeit so bestimmt. Doch für 2026 konnte man sich auf dem jüngsten OSZE-Ministertreffen in Malta nicht einigen. Nötig ist eine Entscheidung im Konsens. Russland machte jedoch klar, dass es kein Nato-Land wählen würde. Damit fiel mehr als die Hälfte der Mitglieder ausser Betracht. Für die westlichen Staaten kommen Länder aus dem Dunstkreis Moskaus wie Belarus nicht infrage. So kam man in etlichen Hauptstädten auf die Idee, die Schweiz als Kompromisslösung vorzuschlagen. Darauf dürfte es nun hinauslaufen. Schlägt bald die Stunde der OSZE? Für die Schweiz ist das zunächst eine riesige Herausforderung. Die OSZE ist zwar in den letzten Jahren aus dem Scheinwerferlicht verschwunden, weil sie wegen der neuen Ost-West-Feindseligkeit in vielen Bereichen handlungsunfähig ist. Kommt es aber in absehbarer Zeit tatsächlich zu einem Ende des russischen Krieges gegen die Ukraine, dann schlägt die Stunde der OSZE: Gegensätze aufweichen, Gräben überbrücken und Vertrauen schaffen – das sind ihre Kernkompetenzen. Momentan gelingt das nicht. Doch sobald sich da etwa ändert, kann der Vorsitz für die Schweiz interessant und attraktiv werden. Der Aufwand, der mit einer solchen Aufgabe verbunden ist, ist gross. Erfolge sind nicht garantiert. Aber gross ist auch die Chance für die Schwei
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