Marina Weisband, Autorin und Psychologin, erklärt, wie mangelnde Mitbestimmung in Schulen das Gefühl der Ohnmacht bei Jugendlichen verstärkt – und warum das zu einem Nährboden für Extremismus werden kann.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieMarina Weisband, Autorin und Psychologin, erklärt, wie mangelnde Mitbestimmung in Schulen das Gefühl der Ohnmacht bei Jugendlichen verstärkt – und warum das zu einem Nährboden für Extremismus werden kann.
Wir müssen uns klar machen, wie Sozialisation funktioniert. Wo lerne ich, dass ich Verantwortung für mich und andere übernehmen kann, dass ich Gestalter meiner Gesellschaft bin? Diese Selbstbilder sollten wir in einer Demokratie voraussetzen, und die Schule sollte dafür Räume schaffen. Doch Kinder und Jugendliche erleben in der Schule oft, dass sie nichts ändern können. Alles ist vorgegeben – Regeln, Zeitabläufe, Lernstoff.
Das ist in ganz Europa zu beobachten. Gewalt und Populismus sind besonders attraktiv für Menschen, die sich ohnmächtig und abgehängt fühlen. Und dieses Abgehängtsein betrifft nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch das Gefühl, in einer sich verändernden Welt nicht mehr zurechtzukommen. Viele fühlen sich unwichtig und glauben, dass ihre Stimme nicht zählt. Das ist gefährlich.
Klingt toll. Aber wie erreichen Sie Kinder, denen sowieso schon alles zu viel ist und die nicht mehr motiviert sind, zur Schule zu gehen? Ein berechtigter Einwand. Aber Aula ist kein Wunschkonzert. Kinder, die eine Idee unterstützen, sind für deren Umsetzung verantwortlich. Sie erstellen einen Projektplan – zum Beispiel für eine Skateboardrampe auf dem Pausenplatz – und klären Zuständigkeiten, Material und Kosten. So lernen sie Projektmanagement, Verantwortung und Zusammenarbeit – Fähigkeiten, die im Arbeitsleben entscheidend sind.
Jugendliche fühlen sich von bestehenden Autoritäten nicht gehört und wenden sich dann anderen Autoritäten zu?
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