Die Performance «Why don't you sleep at night» im Roxy Birsfelden beschäftigt sich mit dem Thema Schlaflosigkeit.
Die Baslerin Lia Schädler besuchte die Theaterschule von Clown Dimitri. Im Roxy Birsfelden nimmt sie sich in einer dynamischen Performance der Volkskrankheit Schlaflosigkeit an.Madonna kennt es. Marilyn Monroe kannte es. Van Gogh kannte es. Müde legt man sich ins Bett, schliesst die Augen und liegt wach. Stundenlang. Schlaflosigkeit scheint so etwas wie die Zivilisationskrankheit des modernen Menschen zu sein.
Die beiden Performerinnen bringen in «Why don’t you sleep at night?» den Kampf um den Schlaf auch mit ihrer Gestik auf die Bühne.Schliesslich werden sie doch noch schläfrig und Bosshard wird gebettet. Sie legt sich auf einen grossen Ballon in der Bühnenmitte. Doch so, man ahnt es, wird sie nicht zur Ruhe kommen. Denn neben der Gebetteten wandert, watet, schleicht Schädler über eine riesige ausgebreitete silberne Plastikfolie.
Das ist oft lustig und immer wieder von leiser Poesie. Zum Beispiel, wenn Schädler und Bosshard gemeinsam mit einer Rauchmaschine unter die Folie schlüpfen. Der Bühnennebel wabert nun unter der Folienlandschaft hervor wie die figurierte Unruhe unter der Bedecke.
Zuweilen wünscht man sich an diesem Abend ein Innehalten, ein selbstbewussteres Vertrauen auf die Wirkung der erzeugten Bilder und damit noch mehr Momente der stillen Kontemplation fürs Publikum. Vielleicht spricht daraus aber bloss der Wunsch des Schlaflosen, endlich zur Ruhe zu kommen. Die wachen Nächte dagegen sind genau so: Der Körper ruht, der Kopf nicht und die Bilder schwirren ruhelos.