Nach dem Vorstoss russischer Truppen ins ukrainische Grenzgebiet Charkiw hat der ukrainische…
Nach dem Vorstoss russischer Truppen ins ukrainische Grenzgebiet Charkiw hat der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj die Situation dort als schwierig bezeichnet. Das Verteidigungsministerium in Moskau berichtete über die Besetzung vier weiterer Dörfer. Unterdessen meldete auch die an Charkiw grenzende russische Grenzregion Belgorod heftigen Beschuss, für den sie die Ukraine verantwortlich machte.
Angesichts der Gefahrenlage mussten in Charkiw in den vergangenen Tagen bereits rund 4000 Menschen ihre Häuser verlassen und an sicherere Orte gebracht werden, wie Gouverneur Oleh Synjehubow schrieb. Viele von ihnen könnten bei Freunden und Verwandten untergekommen, für andere würden Unterkünfte bereitgestellt.
Ukrainische und russische Militärbeobachter wie auch ausländische Experten gingen aber davon aus, dass der Vorstoss noch nicht auf die Stadt Charkiw ziele. Das Institut für Kriegsstudien ISW in den USA sprach von «begrenzten operativen Zielen». Die Angriffe sollten die ukrainischen Kräfte von der Grenze abdrängen; durch das Vorrücken solle Charkiw wieder in die Reichweite russischer Rohrartillerie kommen.
Strategisches Ziel sei, die Ukrainer zu zwingen, Soldaten und Material von anderen bedrängten Abschnitten der Front im Osten abzuziehen. Der begrenzte Einsatz lege nicht nahe, «dass russische Kräfte in grossem Massstab eine Offensivoperation durchführen, um Charkiw einzuschliessen, einzukreisen oder zu erobern», schrieb das ISW. Gleich zu Beginn des Angriffskriegs im Frühjahr 2022 waren russische Truppen nach Charkiw eingedrungen, konnten aber abgewehrt werden.
Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine offizielle Reaktion. In ukrainischen Medien wurde die russische Darstellung allerdings teils in Zweifel gezogen. Die Agentur Ukrinform etwa schrieb unter Berufung auf einen Experten, die auf den Fotos sichtbaren Zerstörungen legten nahe, der Gebäudeteil könnte vorsätzlich gesprengt worden sein, um zu provozieren und die eigenen Angriffe zu rechtfertigen.
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