Die Folgen der Dammzerstörung in der Ukraine nehmen ein immer drastischeres Ausmass an.
Der Burch des Kachowka-Staudamms führt zu heftigen Überschwemmungen in der Kherson-Region .Die seit Tagen aus dem Stausee strömenden Wassermassen haben unzählige Landminenfelder aufgewühlt, die die Kriegsparteien während des seit 15 Monaten tobenden Konflikts zur gegenseitigen Abwehr anlegten. Niemand weiss, wo die mitgerissenen Sprengfallen jetzt sind. Vielleicht stecken sie im Flussbett oder sie sind an die schlammbedeckten Ufer des Dnipro getrieben.
"In der Vergangenheit wussten wir, wo die Gefahren lauerten. Jetzt wissen wir es nicht mehr. Wir wissen nur, dass sie sich irgendwo flussabwärts befinden", sagte Leif Tollefsen, der beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz die Abteilung gegen Waffen-Kontaminierung leitet, in einer am Donnerstag verbreiteten Tonaufzeichnung."Die Nachrichten, die uns erreichen, sorgen bei uns für gewisses Entsetzen.
Der Kachowka-Staudamm liegt im umkämpften Süden der Ukraine. Er war am Dienstag zerborsten. Für die Zerstörung des Bauwerks, das noch aus Sowjetzeiten stammt, machen sich die Kriegparteien Russland und Ukraine gegenseitig verantwortlich. Die Wassermassen schiessen seit dem Dammbruch unkontrolliert in den Dnipro. Ganze Landstriche sind überschwemmt, unzählige Ortschaften von der Aussenwelt abgeschnitten. Zehntausende Menschen warten auf Rettung.
In Cherson stehen nach Angaben der Behörden rund 600 Quadratkilometer Land unter Wasser. 68 Prozent davon lägen auf der von Russland besetzten linken Uferseite des Dnipro, erklärte Regionalgouverneur Olexandr Prokudin in einer Videobotschaft."Wir werden jedem helfen, der in Probleme geraten ist", versprach er. Bis Donnerstagmorgen hätten fast 2000 Menschen die Gegend verlassen können.
Beide Seiten warfen sich gegenseitig vor, ungeachtet der dramatischen Lage ihren Beschuss fortzusetzen. Unabhängig überprüfen liessen sich die Angaben nicht. Der Kreml in Moskau erklärte, die Ukraine feuere auf russische Rettungskräfte. Der ukrainische Gouverneur Prokudin sagte,"trotz der immensen Gefahr und ständigen russischen Beschusses wird die Evakuierung aus den Überschwemmungsgebieten fortgesetzt".
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