Wie haben sich die Sprachcodes des russischen Regimes mit dessen Vollinvasion in die Ukraine verändert? Und von wo droht diesem Regime am ehesten Ungemach? Ein Gespräch mit dem Soziologen Alexander Bikbov.
WOZ: Alexander Bikbov, oft, wenn ich in Russland ein Gespräch auf den Krieg gegen die Ukraine zu lenken versuche, bekomme ich eine Mischung aus ungeordneten Gedanken und Propaganda als Antwort. Wie erklären Sie sich das?Oft zeugt das mehr von Überforderung als von einer bestimmten Haltung. Die staatliche Propaganda ist nicht so sehr darauf ausgerichtet, konkrete Handlungsanweisungen zu geben; in erster Linie lehrt sie einen bestimmten Gebrauch von Sprache.
Wenn man – politisch unbedarft oder sich zuvor bewusst von Politik distanzierend – bei null anfangen muss, politisch Stellung zu beziehen, holpert es logischerweise. Hinzu kommt, dass die russische Propaganda wie moderne Werbung funktioniert, also jeweils spezifisch auf einzelne Zielgruppen zugeschnitten ist, und nicht wie die Propaganda zu Sowjetzeiten mit ihrer für alle gleichermassen gültigen Richtschnur.
Schon vorher verbargen sich hinter Antworten auf die Frage nach der Unterstützung für Putin kaum inhaltliche Stellungnahmen. Positionen ändern sich natürlich, aber es wird in Gesprächen auch viel laviert, weil immer neue potenzielle Gefahrenherde auftauchen.
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