So betreibt Russland Propaganda im Ausland
Was sind die Ziele der russischen Propaganda? Während in Russland selbst Präsident Wladimir Putin verherrlicht und jegliche Opposition diskreditiert wird, verfolgt die russische Propaganda im Ausland andere Strategien. «Das Hauptziel: Russische Narrative weltweit verbreiten und gleichzeitig Unsicherheit sowie Misstrauen in westlichen Gesellschaften schüren», erklärt Thomas Brey, Südosteuropa-Experte und langjähriger Journalist.
Wer hilft Russland bei der Verbreitung? Russland stützt sich in Europa auf Politiker, die eine prorussische Haltung vertreten. Dazu gehören unter anderem der ungarische Premierminister Viktor Orban, der serbische Präsident Aleksandar Vucic und der slowakische Ministerpräsident Robert Fico. Besonders brisant: In Österreich könnte die russlandfreundliche FPÖ bald den Bundeskanzler stellen.
Ab 1980 arbeitete er als Redakteur der Deutschen Presse-Agentur in Essen und Hamburg, bevor er 1983 als Korrespondent nach Belgrad ging. Später leitete er die dpa-Büros in Wien und Belgrad und übernahm 2012 die regionale Koordination für Südosteuropa. Ende 2018 ging er in den Ruhestand. Was sind die zentralen Themen russischer Propaganda? Russische Desinformation setze auf einfache, emotional aufgeladene Narrative, erklärt Brey. Ein zentrales Thema: Der «libertäre Westen» bedrohe traditionelle Werte wie Familie, Religion oder Sprache. «Solche Botschaften treffen insbesondere in konservativen Milieus auf offene Ohren», so Brey. Verbreitet wird die Propaganda vor allem über soziale Medien.
Welche Gegenstrategien kann die EU ergreifen? Um der russischen Propaganda entgegenzuwirken, muss die EU laut Experten deutlich aktiver werden. Eine zentrale Rolle spielt die Medienkompetenz: Schulen sollten Schüler stärker über Desinformation und deren Mechanismen aufklären. Auch eine Reform der Medienlandschaft sowie die Förderung von unabhängigen Journalisten sind essenziell.
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