Bis zu zehn Prozent höhere Krankenkassenprämien: Das sind laut Ex-BAG-Vize Andreas Faller die Gründe für die Kostenexplosion.
Gesundheitsminister Alain Berset wird an der heutigen Pressekonferenz erklären müssen, weshalb es erneut nicht gelungen ist, den Kostenanstieg zu dämpfen.Sparpotenzial ergibt sich auch dieses Jahr bei einem Wechsel der Krankenkasse. Bis zu 1000 Franken pro Jahr können gespart werden, in Extremfällen hätten Personen in den letzten zehn Jahren 3000 Franken pro Jahr sparen können.
Faller nennt aber auch diverse Aspekte, bei denen im Gesundheitssystem gespart werden könnte. Schlagworte hier sind etwa Ineffizienz, falsche Anreize, unklare Regeln, fehlende Digitalisierung und eine kurzsichtige Politik. Rund zehn Prozent müssten die Prämien laut den Versicherern 2023 steigen. Erwartet wird, dass Gesundheitsminister Alain Berset heute Nachmittag einen Anstieg von acht oder neun Prozent verkünden wird. Mit Ausnahme von 2008 kennen die Prämien seit 25 Jahren fast nur eine Richtung: nach oben.
Andreas Faller, Jurist, Gesundheitsberater und ehemaliger BAG-Vize, erläutert die Gründe – und erklärt, wo aus seiner Sicht gespart werden könnte.«Der hauptsächliche Kostentreiber im Gesundheitswesen ist, dass die Menschen immer älter werden. Vor ein paar Jahrzehnten lag die Lebenserwartung bei 70 Jahren, in meiner Generation bei 80 und wer heute geboren wird, hat gute Chancen, über 90 zu werden. Das braucht mehr Geld für die medizinische Versorgung.
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