Vor 80 Jahren hat der Schweizer Chemiker AlbertHofmann LSD erfunden – heute erlebt die Forschung dazu ein Revival. Vier Fragen und Antworten zur «Wunderdroge».
Was ist LSD? Der Schweizer Chemiker Albert Hofmann suchte 1943 in seinem Labor nach einem Mittel zur Kreislaufstabilisierung. Er kreierte mit einer Säure, die er aus dem Pilz Mutterkorn gewonnen hat, Lysergsäurediethylamid – kurz: LSD. Hofmann kommt aber nicht recht weiter. Am 16. April muss er unbewusst etwas LSD über seine Fingerspitzen zu sich genommen haben – und plötzlich stellt er eine Bewusstseinsänderung fest.
01:45 Video Archiv: LSD-Entdecker Hofmann ist tot Aus Tagesschau vom 30.04.2008. abspielen. Laufzeit 1 Minute 45 Sekunden. Wurde das Präparat danach weiterentwickelt? Hofmann ist vom Potenzial seiner Entdeckung überzeugt – bei richtiger Dosierung. Sein Arbeitgeber Sandoz macht daraus ein Medikament, das in der Psychotherapie, bei Alkoholsucht und als Stimmungsaufheller bei Schwerkranken zum Einsatz kommt. Doch dann beginnt der Freizeitkonsum.
Wie wird LSD heute in der Forschung genutzt? Letzte Woche haben Forscher aus Basel und das beteiligte US-Unternehmen MindMed eine Studie über den Einsatz von LSD bei Depressionen vorgestellt. Zwei moderate bis hohe Dosen könnten die Symptome bei mittel- bis schwergradiger Depression signifikant mindern, berichtet Felix Müller von der Universität Basel. Daten über eine längere Wirksamkeit lagen nicht vor.
Audio 80 Jahre LSD-Entdeckung: Festival in Basler Hafen 05:50 min, aus Regionaljournal Basel Baselland vom 15.04.2023. Bild: SRF/Sedrik Eichkorn abspielen. Laufzeit 5 Minuten 50 Sekunden. Was ist der Unterschied zu herkömmlichen Medikamenten? Bei psychischen Krankheiten hätten Halluzinogene Vorteile gegenüber herkömmlichen Medikamenten, sagt Müller der Deutschen Presse-Agentur: «Psychopharmaka behandeln eher Symptome.
Nach der Einnahme von LSD berichteten die meisten Menschen von einer schärferen Wahrnehmung in der Aussenwelt und im Inneren, also auch bei Gefühlen. Für viele Patienten sei die Behandlung aber auch anstrengend. «Es ist oft so, dass man sich mit schwierigen Teilen der eigenen Psyche auseinandersetzen muss, dass etwa Ängste auftauchen.»
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