Die WHO ging von bis zu 44 Millionen Infektionen in Afrika in den ersten zwölf Monaten aus – Warum das nicht eingetreten ist.
«Stoppt Corona schon in der Nachbarschaft», steht über dem Graffito an der Wand: Doch trotz der düsteren Prognosen scheint Afrika noch recht weit vom Abgrund entfernt zu sein.Es war Frühjahr, und alle waren sich sicher, dass Afrika nur das Schlimmste bevorstehen könnte. Bill Gates warnte vor Millionen Toten, wenn nichts gegen die Ausbreitung von Corona in Afrika unternommen werde.
Nun, ein halbes Jahr später, sind die düsteren Prophezeiungen nicht eingetreten, scheint Afrika noch recht weit vom Abgrund entfernt zu sein. Wohl keine andere Weltregion ist bisher so glimpflich davongekommen. Derzeit haben sich in den 55 Staaten Afrikas über eine Million Menschen mit Corona infiziert, über 30’000 von ihnen sind gestorben.
Aber sind sie das wirklich? Die Zahl der täglichen Tests ist auf dem Kontinent sehr ungleich verteilt, in Südafrika werden jeden Tag bis zu 40’000 Menschen getestet, im bevölkerungsreichsten Land Nigeria nur um die 3000. Tansania liefert seit Mai gar keine Zahlen mehr zu Neuinfektionen, bei anderen Ländern kann man sich nicht sicher sein, ob die Daten stimmen.
Ein Grund für die niedrigen Infektionszahlen ist, dass viele Regierungen in Afrika mit drastischen Massnahmen reagiert haben, manchmal sogar noch bevor die ersten Infektionen registriert wurden. Es wurden Ausgangssperren verhängt, Grenzen geschlossen und eine Maskenpflicht verhängt. Das Virus konnte sich in der ersten Phase nicht so schnell verbreiten wie in Europa.
Wer sich dennoch infiziert, hat in Afrika weit bessere Chancen zu überleben als in vielen anderen Staaten, was Forscher unter anderem auf das viel niedrigere Durchschnittsalter zurückführen; etwa die Hälfte der Menschen auf dem Kontinent ist unter 18 Jahren alt, in Europa ist das Durchschnittsalter über 40 Jahre.
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