Der deutsche Philosoph Ole Liebl hat ein Plädoyer für das Modell Freundschaft plus geschrieben. Er propagiert mehr Mut zur Intimität und spricht über die Folgen.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieDer deutsche Philosoph Ole Liebl hat ein Plädoyer für das Modell Freundschaft plus geschrieben. Er propagiert mehr Mut zur Intimität und spricht über die Folgen.«Sexualität heisst auch: Gehalten werden, loslassen können, sich leiblich zu beschenken. Das darf, so finde ich, auch in Freundschaften geschehen», sagt Ole Liebl.
Erfahrungen zeigen doch auch, dass Sex die Dinge kompliziert macht. Manchmal macht er Freundschaften gar kaputt. Sie selbst sind mit einer Frau verheiratet, haben nebenher mehrere Freundschaften plus. Waren Sie immer so frei? Das scheint mir nach vielen Gesprächen nur bei sehr wenigen Menschen der Fall zu sein. Eifersucht entsteht manchmal aus Unsicherheit, manchmal aus Besitzdenken, manchmal aus einem festen Muster aus der Vergangenheit heraus und manchmal schliesslich auch aus einer positiven Form von Wertschätzung. Und oft aus einer wilden Mischung aus all diesen Punkten. Das wirklich hinter sich zu lassen … Das klappt nur selten.
Es gibt doch auch so etwas wie Verlustängste, Bindungsängste. Kurz: Es braucht Mut, sich auf jemanden einzulassen. Woher haben Sie den? Das ist, wie ich finde, der wirklich limitierende Faktor. Deshalb ist ein Aufruf zu einem Mehr an Freundschaft immer auch ein politischer: Denn damit fordere ich auch mehr freie Zeit für die Dinge, die wirklich wichtig sind im Leben.Durch meine Selbstständigkeit kann ich meine Arbeitszeiten sehr flexibel anpassen. Ich habe keine Kinder, fahre nicht in die Ferien und verbringe meine Zeit mehr mit sozialen Kontakten als mit sozialen Medien.Sie kommen selbst aus einer queeren Szene.
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