Schon während seiner Schulzeit fuhr der Steffisburger Timon Gerber täglich am Hauptgebäude der Fritz Studer AG vorbei – die Banner am Strassenrand waren dabei kaum zu übersehen. «Ä Lehr bi Studer fägt», steht darauf geschrieben. Oder: «Herzliche Gratulation zum Erfolg an den Swiss Skills».
Die Korridore lang und verwinkelt, die Stockwerke zahlreich. Auf dem ersten stehen die fertigen Produkte; komplexe Maschinen, die Kleinteile zuschleifen – so exakt, wie Menschenhände es nicht könnten. «Haargenau ist für uns nicht genau genug», sagt Roger Leuenberger und schmunzelt. Er ist Leiter Berufsbildung und bei der Fritz Studer AG für die Rekrutierung und Ausbildung der Lernenden zuständig. Timon Gerber kennt er seit dessen erstem Schnuppertag.
So unkompliziert laufe es nicht immer, weiss Roger Leuenberger. Im August, etwa ein Jahr vor Lehrstart, beginnt für den Berufsbildungsverantwortlichen die Suche nach Jugendlichen für den nächsten Jahrgang. «Mittlerweile ist es ein grosser Kampf.»Insgesamt 75’000 Lehrstellen sind in der Schweiz für das Jahr 2024 ausgeschrieben, wie aus dem Lehrstellenbarometer des Staatssekretariats für Bildung hervorgeht.
Jedes Kleinteil an seinem Ort: Handwerkliches Geschick ist bei der Arbeit in der Werkstatt elementar.Nicht zuletzt habe sich in den letzten Jahren auch die Mentalität gewandelt: «Die Berufswahl Ende Schulzeit ist keine endgültige mehr. Man sucht sich schneller etwas Neues, wenn einem die Arbeit nicht mehr zusagt.» Umso wichtiger sei es Jugendlichen heute, einen Beruf zu wählen, der viele Möglichkeiten bietet.
Die Lernenden seien geschätzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – viele von ihnen blieben dem Betrieb noch lange nach der Ausbildung erhalten. «Entsprechend muss man ihnen etwas bieten», sagt Roger Leuenberger; ein gutes Team, eine lockere Atmosphäre. «Alle werden einzeln betreut. Die Mehrheit unserer Berufsbildnerinnen und Berufsbildner arbeitet vollamtlich.»Die Lifttüren öffnen sich, Timon Gerber steigt aus.
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