Ein Guineer griff in der JVA Pöschwies einen Mithäftling mit einem Messer an. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Afrikaner eine versuchte vorsätzliche Tötung vor.
Der Tat vom Mai 2020 geht ein Kampf in der Zelle des Afrikaners voraus, bei dem der 34-Jährige vom Schweizer und zwei Mithäftlingen angegriffen wurde. Laut Anklageschrift beschimpfte einer der Angreifer den Guineer mit den Worten: «Du dreckiger N****, was lächelst du?» Der Afrikaner zog darauf ein Besteckmesser aus seiner Hosentasche, einer seiner Kontrahenten tat es ihm gleich.
Für einen kurzen Moment liessen der Guineer und die anderen Häftlinge voneinander ab – doch nicht für lange: Kurz darauf bewegten sich die Angreifer erneut auf die Zelle des Guineers zu und traten ein, bevor es zu einer Schlägerei kam.Nach dem Kampf verliessen die Angreifer die Zelle des 34-Jährigen. Der Guineer schloss kurz seine Zellentür, platzte dann aber plötzlich heraus und rannte auf den Schweizer zu.
Der Schweizer hatte Glück im Unglück: Es wurde kein Hauptblutgefäss verletzt. Die Wunde konnte mit drei Stichen genäht werden, ein stationärer Spitalaufenthalt war nicht nötig.«Der Stich hat nur aus Zufall nicht zum jämmerlichen Verbluten des Opfers geführt», sagte die Staatsanwältin. Sie forderte eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren und einen Landesverweis von zwölf Jahren.
Der Verteidiger forderte für seinen Klienten einen vollumfänglichen Freispruch. «Die Angreifer wollten meinem Mandanten eine Lektion erteilen», sagte er. Bei der Attacke habe sein Mandant kurz das Bewusstsein verloren, das habe auch ein Zeuge bestätigt. An die darauffolgende Tat könne sich sein Klient nicht erinnern, da er einen Filmriss habe. «Er war aber sehr aufgebracht und hat im Affekt gehandelt.
Zwar erkenne das Gericht die Aufregung des Beschuldigten an, aber wer so zusteche, nehme eine tödliche Verletzung in Kauf. «Der Angriff war vorüber, sie haben nicht in einer Notwehrsituation gehandelt.»Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
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