Kilian Huber hat sein Smartphone zur Seite gelegt und nutzt nun ein Nokia 3210 für knapp sechzig Franken. Die einfache Funktionalität und Nostalgie sind Hauptgründe für den Rückgriff auf das Tastenhandy.
Das Tastenhandy kostet knapp sechzig Franken und bietet einfache Funktionen.Die Nutzung von Dumbphone s nimmt in der Schweiz stark zu.
Erst einmal habe er bisher gespielt, sagt er. Aus Nostalgiegründen. Weil ihn als Junge so faszinierte, wie sich die Pixelschlange nach seinem Kommando über den Bildschirm bewegte. Wie zum Beweis öffnet Huber das vorinstallierte Game. Sei man es gewohnt, im Sekundentakt zu swipen, verleide einem der unscharfe Pixelhaufen schnell wieder, sagt er, während er hastig die kleinen Tasten drückt. Just in diesem Moment schlängelt die Schlange auf einen Stein zu.
Erst erstellt er sich ein Facebook-Konto, dann wandern seine Freundinnen und Freunde zu Instagram ab – und er lädt auch diese App herunter. Verbundensein über Distanzen hinweg, Teilhaben an wichtigen Meilensteinen. Die Versprechungen gefallen ihm, dem zurückhaltenden Teenager, der seine Abende nicht länger im heimischen Wohnzimmer bei «SRF Meteo» und «Tatort» verbringen will.
Problematisch sei das nicht per se, ordnet Schmidt ein. «Als auffällig gilt die Nutzung erst, wenn bestimmte Merkmale dazukommen. Zum Beispiel, wenn man den Konsum nicht mehr kontrollieren kann und dafür die Freizeit vernachlässigt oder negative Konsequenzen in Kauf nimmt.» Im Allgemeinen seien Angaben zur Onlinezeit aber mit Vorsicht zu geniessen, betont sie.
Er beginnt zu lesen; zwei Bücher über digitalen Minimalismus. In vielen Situationen erkennt er sich wieder. «Ich schaute in den Spiegel und dachte: Ich habe es nicht mehr im Griff. Mein ‹Gring› ist kaputt.» Heute hat er sein iPhone ausnahmsweise mit dabei. Es liegt auf dem Tisch, der Hintergrund ist schwarz, kein einziges Mal blinkt es während des Gesprächs auf. «Ich brauche es nur, um mich auf der Arbeit zu organisieren – und, wenn ich ehrlich bin, ab und zu für Whatsapp. Darauf kann ich unmöglich komplett verzichten.»Das Gefühl, etwas zu verpassen, habe er nicht. News konsumiere er nach wie vor nur selten.
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