Sie brach ihr Studium ab, um Personal Training und energetische Heilung anzubieten. Damit trifft Nicole Turtschi aus Thun einen Nerv.
Fliegendes blondes Haar und weisser Spitzenrock – steigt Nicole Turtschi die Treppenstufen herab, könnten Laien ihre Erscheinung als «engelhaft» beschreiben. Turtschi hingegen ist vom Fach: «Engel sehen überhaupt nicht so aus, wie sie immer dargestellt werden», sagt sie. «Und Flügel haben sie erst recht keine.»
Erst als sie auf den Rat einer Bekannten hin eine energetische Heilmethode ausprobiert, geht es aufwärts. Pranic Healing macht sich das Grundprinzip zunutze, dass jedes Lebewesen die Kraft besitzt, sich selbst zu heilen, schreibt das Institut Pranic Healing auf seiner Website. Ganz ohne Berührung.Als 17-jährige lässt sich Nicole Turtschi zur Heilerin ausbilden. Von ihren Erfolgen mit dem Pranic Healing zu erzählen, traut sie sich aber nicht.
Sie bildet Trainerinnen und Trainer aus, baut Standorte im ganzen Kanton auf und erweitert das Angebot: Pranic Healing, Engelszeichnungen, Meditation, Yoga, Personal Training, Kochkurse oder Ernährungsberatung – ihr Tatendrang scheint ohne Grenzen. «Energie». Immer wieder taucht das Wort in Turtschis Erklärungen auf, schmückt in Form von bunten Lichtkreisen die Wände. Was damit gemeint ist, bleibt abstrakt. Sie erklärt: Positive Energien beflügeln, negative blockieren.Die Folgen können mannigfaltig sein: körperliche Beschwerden, finanzielle Nöte oder Schwierigkeiten in der Beziehung.
Sie selbst könne gut geschäften. Ihre Preise seien tief angesetzt, einige Angebote auf Spendenbasis. Ein Blick auf die Website verrät: Von der Gratis-Meditation bis hin zum Abonnement für rund 1500 Franken ist für alle etwas dabei. «Ich verlange immer so viel, wie mir der Energieaustausch wert ist.»Ihren Rückzugsort hat sich Turtschi eine Etage höher eingerichtet – allzu zurückgezogen lebt sie hier aber nicht.
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