Die rechte Regierung sagt den Baby-Gangs den Kampf an und will massiv gegen die sich ausbreitende Jugendkriminalität vorgehen. Jugendliche müssten für ihre Taten «genauso bezahlen wie Erwachsene».
Die neuen Massnahmen haben erkennbar das Ziel, die Bestrafung von Jugendlichen der von Erwachsenen anzunähern. Das wäre ein Systemwechsel. Die italienische Jugendstrafprozessordnung aus dem Jahr 1988 gilt unter liberalen Strafrechtlern in Europa als modern und vorbildlich, sie ist von der Überzeugung getragen, dass es für Jugendliche besser ist, nicht im Gefängnis zu landen. Stattdessen sucht die Justiz, wann immer das möglich ist, nach alternativen Lösungen.
Zugleich hat das Land ein wachsendes Problem mit Jugendbanden. Diese agieren vor allem in der Peripherie der Metropolen. In diesem Sommer bestimmten Gruppenvergewaltigungen, Drogenkriege sowie Gewaltexzesse Jugendlicher in Neapel, Mailand, Palermo oder anderswo landesweit die Schlagzeilen; die Medien berichteten ausführlich über die Umtriebe von sogenannten Baby-Gangs.
Die Ministerpräsidentin hat das Thema erkennbar zu einem vorrangigen Projekt für ihr zweites Regierungsjahr gemacht. Direkt nach der Sommerpause war sie bereits in zwei bekannte Problemgebiete gereist, zunächst nach Tor Bella Monaca im Osten Roms. Das Viertel mit seinen monströsen Plattenbauten gilt mittlerweile als einer der Hauptumschlagplätze für harte Drogen in Europa.
Noch mehr Aufsehen erregte Melonis – trotz Morddrohungen absolvierter – Besuch in der Stadt Caivano nördlich von Neapel. Dort hatte zuletzt eine Jugendbande zwei minderjährige Mädchen vergewaltigt; der Fall wurde landesweit thematisiert. Eingeladen war die Regierungschefin vom örtlichen Pfarrer Maurizio Patriciello, der sich für soziale Projekte in der Gegend engagiert und deswegen unter Polizeischutz lebt.
Das Dekret gilt ab sofort, muss aber noch im Parlament in ein Gesetz gegossen werden. Die Opposition protestiert, heftige Debatten sind garantiert.
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