Natascha P., die früher mit dem Bannwald-Täter in einer Wohngemeinschaft lebte, und ihre Freundin Selina Studer, die als Kind missbraucht wurde, fordern mehr Aufmerksamkeit für Opfer von Gewaltverbrechen. Sie sehen die Gesellschaft als zu stark auf Täter fokussiert und lassen Opfer links liegen.
Natascha P. wohnte früher mit dem Bannwald-Täter in einer WG. Der Prozess Anfang November gegen ihn war für sie ein Schock . Unterstützung bekommt sie von ihrer Freundin Selina Studer, die als 8-Jährige vom Kinderschänder William W. missbraucht worden war. Nun treten die beiden Frauen mit Forderungen an die Öffentlichkeit.Natascha P. kannte als Jugendliche den Bannwald-Täter als Mitbewohner. Ihre Freundin Selina Studer wurde als Kind von William W.
Vollends geschockt war die 29-Jährige, als das Amtsgericht Olten-Gösgen Anfang November das Urteil verkündete: eine stationäre Therapie und Schuldunfähigkeit. «Ich will Gerechtigkeit für die Opfer dieses Mannes und nun bekommt er nicht einmal eine Strafe», sagt P. In ihrer Stimme schwingt Empörung.
Studer, die zuvor eine Stunde lang ruhig gesprochen und zugehört hat, hat sich nun in Rage geredet. P. legt ihr tröstend die Hand auf die Schulter. Studer beruhigt sich schnell, denn noch haben die zwei Frauen ihren wichtigsten Punkt nicht zur Sprache gebracht – die Forderungen, die sie aufgrund ihrer Betroffenheit stellen:
In Sachen «Therapie» erzählt Studer, dass die Opferhilfe ihre Psychotherapie nur bis zum 20. Altersjahr gezahlt habe. Nach einem «beträchtlichen Papier- und Nervenkrieg» habe die Krankenkasse die Kosten weiterhin übernommen. Inzwischen, 26-jährig, habe sie die Therapie beendet und die Verletzungen aus der Kindheit hinter sich gelassen.
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