Die Kritik eines Ex-BlackRock-Topmanagers am Trend zu nachhaltigen Anlagen wirft die Frage auf, ob ESG-Investitionen Nebenwirkungen haben. Eine Studie liefert Antworten.
Die positiven Effekte nachhaltiger Anlagen werden nicht ausreichen, um Probleme wie den Klimawandel in den Griff zu bekommen.Entwickeln nachhaltige Geldanlagen eine Wirkung? Das ist die Gretchenfrage im Bereich der nachhaltigen Finanzen. So, wie man bei einem Medikament wissen möchte, ob es den Patienten heilt, will man bei einem Nachhaltigkeitsfonds wissen, ob er die Welt nachhaltiger macht.
Wie bei den Medikamenten stellt sich aber auch bei nachhaltigen Anlagen die Frage nach den Nebenwirkungen. Tariq Fancy, ein ehemaliger BlackRock-Manager, bezeichnete den Ökotrend im Finanzmarkt als ein «gefährliches Placebo». Gemäss seiner These verzögert er die dringend notwendigen politischen Massnahmen für die Bekämpfung des Klimawandels.
Eine verwandte Studie hat einen etwas anderen Mechanismus genauer untersucht: Zahlreiche Unternehmen kommunizieren ihre Massnahmen und Ziele in puncto Nachhaltigkeit nicht nur an Investoren, sondern auch direkt an Konsumenten und an die breite Öffentlichkeit. Auch hier könnte man mutmassen, dass im Rahmen einer Wirtschaft, die sich aus freien Stücken klimafreundlich transformiert, die politische Unterstützung für staatliche Interventionen abnimmt.
Die von Tariq Fancy geäusserte Kritik hat eine wichtige Diskussion lanciert. Aber ebenso wichtig ist es, in der Diskussion zwischen kühnen Thesen und wissenschaftlichen Ergebnissen zu unterscheiden. Im vorliegenden Fall kann man konstatieren, dass die postulierten Nebenwirkungen von nachhaltigen Geldanlagen nicht nachgewiesen werden konnten.
Die Frage nach den wirkungsvollsten Klimamassnahmen bleibt sehr dringend. Diejenigen, die sich engagieren wollen, können ihren Konsum anpassen, ihre Investitionen in Immobilien und Wertpapiere überdenken oder politisch aktiv werden. Da in allen Fällen eine Unsicherheit besteht, wie viel es bringt, ist ein gutes Motto: Das eine tun und das andere nicht lassen. Erfreulicherweise scheint die Schweizer Bevölkerung das zu machen.
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