Die Leiterin der Regierungs- und Grossratswahlen erklärt, wie der Kanton Aargau korrekte Wahlergebnisse sicherstellt. Ein Wahlrechtsexperte kritisiert den Druck zu immer schnelleren Resultaten.
Die Leiterin der Regierungs- und Grossratswahlen erklärt, wie der Kanton Aargau korrekte Wahlergebnisse sicherstellt. Ein Wahlrechtsexperte kritisiert den Druck zu immer schnelleren Resultaten.Plötzlich waren da noch 41 verschlossene Stimmcouverts. Jean-Pierre Gallati war im November 2019 längst als Sieger der Ersatzwahl für den Regierungsrat verkündet worden, als auf der Gemeindeverwaltung von Olsbergführte zum scheinbaren Sieg der FDP im Stadtparlament.
Wenn die Ergebnisse im kantonalen Wahlbüro eintreffen, nimmt das Team von Sax Stichproben vor und kontrolliert sie von Hand. Es überprüft zum Beispiel das Verhältnis der Wahlbeteiligung und der eingegangenen Wahlzettel zu den Stimmrechtsausweisen. Anschliessend läuft vieles automatisch: «VeWork» rechnet die Gemeinderesultate zusammen, ermittelt bei den Regierungsratswahlen das absolute Mehr und bei den Grossratswahlen die Sitzverteilung und die Gewählten.
Zur Erinnerung: Nicht nur das St.Galler Wahlbüro beging einen Fehler mit Excel, sondern auch das Bundesamt für Statistik: Bei den Nationalratswahlen vor einem Jahr hatte es die Parteistärken wegen eines fehlerhaften Excel-ImportsDie Abläufe seien im Grossen und Ganzen die gleichen wie bei den letzten Grossrats- und Regierungsratswahlen, erklärt Sax.
Die Schlussresultate haben ebenfalls nur provisorischen Charakter. Wirklich definitiv sind sie erst nach der Publikation im Amtsblatt und dem Verstreichen der dreitägigen Beschwerdefrist. Den Schlusspunkt setzt der Grosse Rat mit der Genehmigung des Wahlprotokolls.Im zunehmenden Tempo bei Wahlen und Abstimmungen sieht Politikwissenschafter Daniel Bochsler ein Problem. Die Medien steigerten mit ihrer Dauerberichterstattung den Druck, die Resultate möglichst schnell zu liefern.
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