Der Mythos um die magische Geburt besteht nach wie vor. In Wahrheit kämpfen viele Mütter mit dem Erlebnis – unabhängig davon, wie sie geboren haben.
Romantisierte Erwartungen führen häufig zu Enttäuschungen und Schuldgefühlen.Eine neue, bis 2027 laufende Studie untersucht das elterliche Wohlbefinden nach der Geburt.
An das Baby habe sie in diesem Moment nicht gedacht. Deswegen hat die 41-Jährige noch immer Schuldgefühle. Wenn sie heute, fünf Jahre danach, darüber spricht, kommen ihr die Tränen. Sie erzählt schnell, macht kaum Pausen, erinnert sich an jedes Detail. Eine war enttäuscht, dass sie nach mehreren Stunden Wehen und Pressen am Ende doch einen Kaiserschnitt machen musste. Die andere wollte unbedingt eine hebammengeleitete Geburt und wurde wegen Komplikationen dann doch von einer Ärztin begleitet.
Behandelt regelmässig Frauen, die unter ihrer Geburt leiden: Psychologin Diana Wende in ihrer Praxis in Winterthur.Sie höre immer wieder Sätze wie: «Nach einer so schönen Schwangerschaft dachte ich, das kann nur eine traumhafte Geburt werden.» Oder: «Dass es schmerzhaft würde, war mir klar, dass die Schmerzen so stark sein würden, hätte ich nicht gedacht.
Wie eine Geburt wahrgenommen werde, habe wesentlich mit der eigenen Lebensgeschichte und Persönlichkeit zu tun. «Derselbe Geburtsverlauf kann für eine Frau schön, für eine andere schwierig sein.» Kennen den Druck, den sich Frauen bei der Geburt machen: Leila Sultan-Beyer, Chefärztin Geburtsklinik , und Hebamme Nadine Eisenring am Kantonsspital Winterthur.Eine negative Entwicklung beobachte sie allerdings, sagt Sultan-Beyer: In den letzten 20 Jahren begegne sie zunehmend Eltern mit fixen Ideen zum Geburtsweg. «Frauen stehen unter grossem Druck, wie sie zu gebären und wie sie sich dabei zu fühlen haben.
KSW-Ärztin Sultan-Beyer berichtet von Frauen, die Sekunden nach der Geburt mit dem Baby auf der Brust glückselig seien, und von anderen, die Tage oder sogar Monate für die Muttergefühle bräuchten. Beides sei völlig normal. Claudia Müller war erleichtert, im Nachgespräch zu hören, dass auch die Fachpersonen ihren Fall nicht als Routinegeburt erlebt hatten. «Ich hatte mich gewundert, ob mein Empfinden normal, also begründet war.» Es habe ihr geholfen, als man ihr gesagt habe, ihre Sorge sei berechtigt gewesen, schliesslich habe sie zwei Liter Blut verloren.
War trotz mehrheitlich positiver Erinnerungen an die Geburt dankbar für das Nachgespräch: Daniela Christen mit Sohn Jano.Trotz dieser insgesamt positiven Erfahrung war auch Christen das Nachgespräch wichtig. Sie studierte vorab den gesamten Geburtsbericht und verschickte sogar Fragen per E-Mail. Erst im Nachhinein realisierte sie, dass das Fruchtwasser grün gewesen war und die Ärzte der Neonatologie vor der Tür in Stellung gewartet hatten.
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