265 Tage musste Marc Marquez pausieren. Jetzt fährt er wieder und es wirkt fast so, als wäre er nie weg gewesen.
Erstmals seit seinem Oberarmbruch steigt die MotoGP-Ikone wieder auf eine Honda. Und hält mit den Besten mit.Der Moment, auf den alle gewartet hatten: MotoGP-Serienweltmeister Marc Marquez steigt nach neun Monaten Verletzungspause beim ersten Training zum GP von Portugal erstmals wieder auf eine Honda.Alle Augen sind in Portimao auf Marc Marquez gerichtet. Natürlich. Bei der Medienkonferenz schon und am Freitag um 11 Uhr wieder, als er in der Boxengasse auf seine Honda HRC steigt.
Die Verletzung war so kompliziert, dass es in erster Linie darum ging, den Arm wieder fit zu bekommen für die Anforderungen des täglichen Lebens. Von den Belastungen in diesem Hochrisikosport bei Geschwindigkeiten von über 300 Stundenkilometern ganz zu schweigen. Marquez, der gerne so kamikazeartig über die Rennstrecken fliegt und weder seinen Körper noch diejenigen der Konkurrenten schont, hatte grosse Zweifel: «Mal gings aufwärts, dann wieder abwärts.
Für den Saisonstart mit zwei Rennen in Katar legten sie noch ihr Veto ein, Marquez akzeptierte zähneknirschend. Nun erhielt er aber grünes Licht und sagte nach seiner Ankunft in Portugal: «Es ist wunderschön, wieder hier zu sein und all die bekannten Gesichter zu sehen.» Praktisch im gleichen Atemzug warnte er aber vor hohen Erwartungen: «Ich werde nicht derselbe Marc sein, den man kennt, ich brauche Zeit.
Wenn ein Mann dies sagt, der in den letzten Jahren seine Konkurrenten oft zu Statisten degradierte, wie es im weltweiten Sportgeschehen äusserst selten ist, dann lässt dies zwei Fragestellungen zu: Ist das Understatement à la Rafael Nadal, der sich vor Beginn der Sandplatzsaison jeweils am liebsten sogar gegen den Platzwart im TC Manacor in die Aussenseiterrolle hieven würde? Oder ist es einfach Realismus?Marquez hat intensiv trainiert, unzählige Stunden mit dem...
Auch im zweiten Training hielt sich der achtfache Weltmeister sehr gut und fährt auf Platz 6. «Er ist schon wieder der Champion, den wir alle bewundern», sagte Weltmeister Joan Mir. Zumindest über die Runde, gilt es anzufügen. Ob Marc Marquez nun dieses Niveau schon wieder ein ganzes Wochenende halten kann, muss sich weisen. Vorerst strahlte er jedenfalls. Und seine Konkurrenten wohl etwas weniger.