Ein Blick hinter die Kulissen des größten russischen Kinostudios Mosfilm, das seit 100 Jahren staatlich kontrolliert wird. Der Artikel beleuchtet die Geschichte des Studios, seine enge Verbindung zum Militär und die Herausforderungen, die die kreative Freiheit in Zeiten zunehmender Repressionen darstellen.
Bei Russland s Mosfilm führt der Staat seit einem Jahrhundert Regie. Aber es gab auch andere Zeiten – und drei Oscars. Ein Besuch. Ein riesiges Fassadenplakat zu einem Kriegsfilm und Panzerattrappen gleich am Eingang lassen keinen Zweifel daran, welchen Auftrag Russland s grösstes Kino studio Mosfilm in diesen Zeiten zu erfüllen hat. Seit jeher wird Moskaus «Traumfabrik» mit dem markanten Emblem des Arbeiters und der Kolchosbäuerin in der Konfrontation mit dem Westen instrumentalisiert.
Mosfilm-Chef Karen Schachnasarow feierte 2024 nicht nur 100-Jähriges des Staatskonzerns. Der 72 Jahre alte Filmemacher brüstete sich unlängst bei einem Treffen mit Präsident, dass das Kinostudio «Dutzende Panzer und andere Kampftechnik, «die wir in der militärtechnischen Basis gelagert hatten», den Streitkräften übergeben, sagte Schachnasarow. Er ist linientreuer Unterstützer von Putins und arbeitet selbst an einem grossen Spielfilm zum Thema. «Wir sind stolz auf Mosfilm», erwiderte Putin. Schon seit Jahrzehnten spezialisiert sich das Kinostudio auch auf Kriegsfilme, um den Sieg der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg wachzuhalten.. Dabei ist klar, dass der Staatskonzern angesichts zunehmend repressiver Gesetze und einer rigiden Kulturpolitik kaum frei agieren kann. Mosfilm steht auch für eine lange Geschichte der Zensur und staatlicher Auftragsproduktionen. Unter der Gewaltherrschaft von Sowjetdiktator Josef Stalin gab es auch Opfer in der Filmbranche. Als der Mosfilm-Chef Boris Babizki in den 1930ern beklagte, dass «das Studio nicht das Recht hat, auch nur eine selbstständige Entscheidung bei einer einigermassen wichtigen Frage zu treffen», verlor er erst seinen Posten. Dann wurde er – wie viele damals – erschossen wegen angeblicher konterrevolutionärer Umtriebe. Und Sergej Eisenstein, einer der Pioniere des Kinos, erlag als künstlerischer Leiter bei Mosfilm wohl auch durch den politischen Druck unter Stalin einem, wie russische Medien im Jubiläumsjahr des Kinostudios erinner
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