Italiens Regierung rief vor einer Woche den Notstand aus – weil immer mehr Flüchtende das Land erreichen. Auf Lampedusa ist davon noch wenig zu spüren. Von f_grillmeier
Immer mehr Menschen kommen in Lampedusa an, das Auffanglager ist längst überfüllt: Flüchtende warten auf den Transfer nach Sizilien.
Das Segelschiff Nadir brachte am Osterwochenende 22 Menschen lebend in den Hafen von Lampedusa. «Und zwei Tote hatten wir an Deck», sagt Ingo Werth. Der 63-jährige Norddeutsche ist Skipper der «Nadir». «Wir müssen gleich los auf das Meer», sagt er mit Blick auf die Masten.
«Wir schmissen praktisch alles über Bord, was wir hatten, woran sich die Menschen festhalten konnten», sagt Werth. Darunter Rettungswesten und Leinen. In dieser Nacht konnten sie 22 Menschen und einen Toten an Bord hieven. Gegen acht Uhr morgens, mit Kurs auf Lampedusa, kam die Crew am Körper eines Mannes vorbei, der tot in einem Reifenschlauch trieb. Seine Ehefrau sass auf dem Bug des Schiffes; sie hatte überlebt.Noch am gleichen Abend, dem 12.
Die meisten Inselbewohner:innen bekommen den Ausnahmezustand selbst nur am Fernseher mit. Sie wählten die neue rechte Regierung unter Ministerpräsidentin Georgia Meloni mit grosser Mehrheit. Lampedusa, Knotenpunkt der Flucht und Migration nach Italien, ist in den vergangenen Jahren zu einem politischen Schlachtfeld rechtskonservativer Politiker:innen geworden.
Die Bewohner:innen der Insel haben derweil noch einen ganz anderen Notstand. Rossario deutet auf die Tafel neben ihm. Für einen Liter Benzin sind heute 2,34 Euro zu zahlen. Das sind etwa fünfzig Cents mehr als in Rom am gleichen Tag. Das liegt vor allem am langen Transportweg, denn das Benzin muss jeden Tag mit der Fähre auf die Insel gebracht werden, die geografisch viel näher an Tunesien liegt als an Sizilien oder dem italienischen Festland.
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