Michelle Steinbecks zweiter Roman «Favorita» ist ein packender Krimi, der in die dunklen Ecken von Neapel führt.
ist gestorben, und sie sagen, es sei wegen der Leber, aber ich kann dir versichern, es war nicht die Leber. Es tut mir leid, deinehätte werden können, wird bei Steinbeck zu einem wilden Italien-Trip. Dieser hat streckenweise Längen, bis Fila auf einen Gedenkstein und einen zweiten Femizid stösst – an der jungen Bäuerin Sisina in den 1940er-Jahren.
Und vor allem wie sie, was erzählen, spekulieren oder sogar lustvoll dramatisieren. Und wie wenig sich seit den 1940er-Jahren verändert hat.Seither hat die Autorin einen Lyrikband veröffentlicht , diverse Theaterstücke geschrieben, Soziologie und Philosophie studiert sowie mit weiteren Autorinnen das feministische Kollektiv RAUF gegründet. All diese Erfahrungen lesen sich nun mit.
Diese Geister erinnern an eine unerledigte Vergangenheit. «Wir haben es nicht verhindert. Wir akzeptieren es, als wäre es ein Naturgesetz, an dem nichts zu ändern ist: Männer töten Frauen.» Dies gilt nicht nur für das Italien der 1940er-Jahre oder für das zeitgenössische neo-faschistische Milieu, das Steinbeck beschreibt, sondern generell.Bruder oder Sohn getötet. Jede Woche überlebt eine Frau einen versuchten Femizid.
In ihrer Fiktion gelingt es Steinbeck – deren Grossmutter tatsächlich Italienerin ist – diesem «Naturgesetz» in einem Grande Finale den Garaus zu machen.*
Favorita Roman Gesellschaftskritik Femizid
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