Obwohl Markus Ritter als Favorit gilt, könnte Martin Pfister aufgrund eines Anti-Ritter-Reflexes im Parlament zum Bundesrat gewählt werden. Pfister wird als ruhiger und konsensorientierter Politiker wahrgenommen, während Ritter in der Vergangenheit für aggressives Lobbying kritisiert wurde.
Bei SP, Grünen und Grünliberalen dürfte Bauernpräsident Markus Ritter nur wenige Stimmen holen. Obwohl er bei den Bürgerlichen relativ klar führt, ist damit die Türe offen für einen Bundesrat Pfister.In der Öffentlichkeit gilt Nationalrat und Bauernpräsident Markus Ritter als klarer Favorit, am 12. März als Nachfolger von Viola Amherd in den Bundesrat gewählt zu werden.
Martin Pfister wirkt da wie ein Gegenentwurf zu Markus Ritter – als ruhiger und unaufgeregter Regierungs- und Konsenspolitiker, der nicht vorprescht, mit Geduld arbeitet und sich selbst als liberaler Wirtschaftspolitiker mit sozialer Ader bezeichnet. In der SVP sind viele beeindruckt von Ritters Gestaltungswillen und seinen strategischen Fähigkeiten. Dazu kommt, dass er die SVP oft als Anker brauchte für seine politischen Deals. Der SVP gefällt auch die konservative Seite Ritters. Wie er auf Radio RTS bestätigte, gehört er einer religiös-katholischen Gruppierung an.
Die Macht der Bauern ist aber auch beim Freisinn nicht zu unterschätzen. Bis zu einem Drittel der Fraktion hat einen Bezug zur Landwirtschaft. Dazu kommt die Allianz der Landwirtschaft mit den Wirtschaftsverbänden, über die allerdings viele unglücklich sind. Ausserdem könnte die FDP ein sehr machiavellistisches Planspiel in Erwägung ziehen: Sie wählt Ritter in den Bundesrat und verpasst der Mitte damit ein Bauernimage.
Nicht verziehen hat die SP Ritter auch, dass er die «Geld-und-Gülle»-Allianz mit den Wirtschaftsverbänden einging. Damit war er für die SP kein relevanter Partner mehr. Verschiedene Sozialdemokraten befürchten zudem, Ritter werde bei der erstbesten Gelegenheit ins Wirtschaftsdepartement wechseln und sich damit die Landwirtschaft unter den Nagel reissen. Westschweizer Sozialdemokraten lehnen Ritter zudem als zu rechts ab.
Auch die Kandidatur von Martin Pfister begeistert die Grünen nicht. Sie stufen ihn als wirtschaftsliberal und rechts ein. Dennoch empfinden sie ihn als interessante Gegenfigur zu Markus Ritter. Sie hoffen, dass er mit seinem Verständnis für die Globalisierung eher in der Tradition steht von CVP-Bundesräten wie Flavio Cotti, Joseph Deiss, Doris Leuthard und Viola Amherd, die sich für Multilateralismus eingesetzt haben.
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