Viele in den USA hofften, dass sich der Facebook-Konzern als Gegengewicht zum konservativen X starkmacht. Sie wurden enttäuscht.
Das krause Haar trägt er nun ein bisschen länger und die Schultern sind vom Krafttraining breiter geworden. Über dem schwarzen T-Shirt in Übergrösse, wie sie Hip-Hopper lieben, baumelt eine neckische Goldkette, und das Handgelenk schmückt eine Schweizer Armbanduhr von Greubel Forsey, ein Unikat für über 800’000 Franken.
Ausserdem will er sein Team, das Beiträge moderiert, künftig nicht mehr aus dem demokratischen Kalifornien arbeiten lassen, sondern ins republikanische Texas umsiedeln, weil «hier weniger Bedenken über die Voreingenommenheiten bestehen». All das dürfte Trump gefallen – und genau das wird auch der Zweck der Neupositionierung sein.
Kurzzeitig durften die Demokraten hoffen, dass der Facebook-Konzern sich zu einem Gegenpol zu Musks X etablieren könnte – auf dem liberale und linke Botschaften von den Algorithmen schneller befördert werden als konservative und auf dem es keinen Platz für extreme rechte Posts gibt. Doch dem erteilte Zuckerberg eine Absage. Vielmehr will er Präsident Donald Trump darin unterstützen, die Fackel für freie Meinungsäusserung auf der Welt hochzuhalten.
2023 forderte Elon Musk seinen Kontrahenten Mark Zuckerberg zu einem Kampf heraus, nachdem dieser als Antwort auf X den neuen Dienst Thread lanciert hatte. Lange sah es so aus, als ob es tatsächlich zu einem Faustkampf der beiden Tech-Milliardäre kommen könne, bei dem in einem achteckigen Käfig im Sinne der Mixed Material Art so gut wie alles erlaubt ist.
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