Nach einem tödlichen Unfall am Rosenmontag in Mannheim herrscht tiefe Trauer und Schock. Ein 40-jähriger Deutscher raste mit seinem Auto in eine Menschenmenge, tötete zwei Menschen und verletzte mehrere weitere. Die Stadt blickt auf ein gespenstisches Bild der Fußgängerzone, und Bürger fragen sich nach der Sicherheit und der Zukunft ihrer Stadt.
Am Montagabend herrscht eine gespenstische Stille am Mannheim er Paradeplatz. Die Fußgängerzone, wo eigentlich das bunte Treiben des Fasnachtsmarkts herrschen sollte, wirkt wie eine Geisterstadt. Ein Absperrband markiert den Ort, an dem ein 40-jähriger Deutscher am Montagmittag mit einem Auto in eine Menschenmenge raste. Zwei Menschen starben, mehrere wurden verletzt. Nur vereinzelt kommen Menschen vorbei, um sich vor Ort ein Bild zu machen.
«Es fühlt sich surreal an» sagt auch Clara (22) aus Mannheim. «Ich wollte einfach sehen, was hier passiert ist», erklärt sie. Am Mittag sei sie auf dem Weg gewesen, ein Paket abzuholen, als sie plötzlich Sirenen durch die Innenstadt heulen hörte. «Auf einmal begannen alle zu rennen, so rannte ich mit.» Sie berichtet von chaotischen Szenen. «Alle versuchten, sich ins Innere der Gebäude zu retten. Einige rüttelten an Türen. Es gingen die Gerüchte um, jemand sei mit einem Messer unterwegs.» Besonders schockierend sei es, dass so etwas ausgerechnet am Rosenmontag passierte, sagt Clara: «Es fühlt sich surreal an. Es hätte jeden von uns treffen können.» Auf die Frage, wie solche Ereignisse ihr Sicherheitsgefühl beeinflussen, wird Clara nachdenklich: «Ich möchte nicht in einem Land leben, wo man Angst haben muss, in die Innenstadt zu gehen.» Doch als Bürger könne man nicht viel ausrichten, das sei Aufgabe der Politik: «Doch ich frage mich auch, was die Politik genau machen soll. Man kann ja nicht alle Menschen, die psychisch auffällig werden, dauerüberwachen.» Einfache Rezepte gebe es keine. «Klar hat man ein immer mulmigeres Gefühl, wenn es immer wieder zu solchen Taten kommt – vor allem in der eigenen Stadt», sagt auch Moritz (19) aus Mannheim. Auch er weiss nicht, wie die Politik das Problem lösen soll: «Wir brauchen einfach mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft. Mehr Prävention, Aufklärung und Bildung.» Aber das sei leichter gesagt als getan: «Es gibt immer Leute, die durchs Raster fallen. Das ist einfach die Realität.» Doch man müsse versuchen, Menschen, die Hilfe brauchen, zu unterstützen, bevor es zu spät sei. «Das ist das Einzige, worüber wir reden können.» «Ich fühle mich nicht mehr sicher» Auch Noah (16) steht nahe der Absperrung und beobachtet das Geschehen mit einem mulmigen Gefühl: «Weil solche Vorfälle immer wieder passieren, fühle ich mich nicht mehr sicher auf der Strasse.» Sein Sicherheitsgefühl habe sich im letzten Jahr deutlich verschlechtert. Obwohl er noch zu jung ist, um zu wählen, fragt er sich, was diese Vorfälle für Auswirkungen auf die Politik haben: «Keine Ahnung, wie lange das noch gut geht.» Er glaubt, dass man allgemein härter durchgreifen und mehr in die Sicherheit investieren müsse: «Wie kann es sein, dass jemand einfach so in die Menschenmenge reinfahren kann. Warum ist das nicht abgesichert?» «Das darf nicht in Hass enden» Tasja (18) wollte am Abend Blumen für die Opfer niederlegen, wurde von der Polizei aber nicht durch die Absperrung gelassen. Sie hat Tränen in den Augen: «Dass so etwas direkt vor der eigenen Haustür passiert, ist ein sehr beklemmendes Gefühl.» Sie meide mittlerweile grössere Menschenmengen, etwa bei Weihnachtsmärkten: «Man denkt ständig darüber nach, was alles passieren könnte.» Auch sie weiss nicht, was die Politik tun müsste: «Man fühlt sich hilflos.» Es gebe kaum etwas, das man gegen solche Taten unternehmen könne: «Würde man die Fußgängerzone für Autos absperren, würde sich das Problem ja nur verlagern.» Sie stört sich daran, dass Politiker solche Taten für ihre Zwecke nutzen: «Man muss die Opfer betrauern. Das darf nicht in Hass und Hetze enden. Es bringt nichts, pauschal gegen Ausländer oder psychisch Kranke zu hetzen.» Es müsse darum gehen, die wirklichen Ursachen zu verstehen. «Es wird nicht über die wahren Probleme gesprochen» Alik (30) aus Mannheim ist enttäuscht über die Reaktionen vor Ort. Er hätte erwartet, dass mehr Menschen Anteil nehmen und Blumen niederlegen würden. «Die Menschen wirken eingeschüchtert, und das ist kein Wunder.» Er findet, dass die Politik die eigentlichen Probleme nicht anspreche: «Wir müssen die Sicherheitsprobleme bei uns anpacken, statt immer nur über die internationalen Probleme zu sprechen.» Deswegen sei die Stimmung in Deutschland so aufgeheizt, was man auch in den Kommentaren auf den sozialen Medien sehe: «Obwohl es sich beim Täter diesmal um einen Deutschen handelt, war gleich die Rede davon, dass wir ein Ausländerproblem haben. Das sagt doch schon alles.
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