Markt - «Man ist produktiver geworden, verdient aber weniger Geld»: Volkswirtschaftsprofessor Mathias Binswanger sieht die Schweizer Landwirtschaft in einem unattraktiven Marktumfeld, in dem viele Anbieter wenigen Abnehmern gegenüberstehen.
Matthias Binswanger sieht Direktvermarktung als optimale Lösung für mehr Wertschöpfung. Bei allen funktioniert das aber nicht. Die Gesellschaft wolle eine Landwirtschaft, die hochwertige Lebensmittel produziere, die Umwelt nicht belaste, dem Tierwohl Sorge trage und die Kulturlandschaft pflege.
«Die Landwirtschaft zu erhalten ist deshalb von Anfang an ein Entscheid gegen den Markt», so Binswanger. Aber dennoch sprächen viele Gründe dafür, Landwirtschaft in der Schweiz zu erhalten, Gründe die nicht unmittelbar mit der Ökonomie zu tun hätten: Versorgungssicherheit, gesunde Ernährung oder dezentrale Besiedlung sind einige davon. Die wichtigste ist gemäss Binswanger die Versorgungssicherheit.
Das sei die «Landwirtschaftliche Tretmühle»: Es kommt zu tieferen Preisen, die weniger produktiven Landwirte scheiden aus, die anderen werden noch produktiver und so weiter. «Immer weniger Bauern produzieren immer mehr, kommen aber wirtschaftlich nicht auf einen grünen Zweig», sagt Binswanger. Das sei keine Schweizer Eigenheit, sondern sei schon in den 1950er-Jahren in den USA festgestellt worden.
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