Die Stadt Luzern führt als erste in der Schweiz eine Car-Haltegebühr von 100 Franken ein, um die Anzahl an Autos im Zentrum zu reduzieren. Der Schritt wird als mutig und richtig angesehen, doch es gibt einige Fragezeichen bezüglich der Umsetzung.
Mit der Einführung einer Car-Haltegebühr betritt die Stadt Luzern schweizweit Neuland. Auch wenn der Schritt richtig ist, gibt es einige Fragezeichen. Avantgarde ist kein Wort, das man mit der Stadt Luzern in Verbindung bringt. Egal ob Tagesstrukturen, Mängel-App oder Bekämpfung von Armut: In der Regel gibt's ein Vorbild, das man adaptieren kann. Oft ist es Zürich. Doch nun prescht Luzern vor und betritt schweizweit Neuland mit der Einführung einer Car-Haltegebühr von 100 Franken.
Es ist ein mutiger und richtiger Entscheid. Denn damit kann die Stadt die Cars im Zentrum endlich lenken und sie entspricht damit einem Wunsch der Bevölkerung, der die vielen Cars laut Umfragen ein Dorn im Auge sind. Es gibt allerdings ein paar Fragezeichen, etwa bei den Zeit-Slots: Ab 2026 ist vorgesehen, dass Cars einen Anhalteplatz im Voraus buchen müssen. Die Einhaltung des Zeitfensters dürfte angesichts der regelmässigen Staus jedoch anspruchsvoll werden. Zwar hat der Stadtrat Kulanz angekündigt, aber droht dann nicht eine kurzzeitige Überbelegung? Und was passiert mit dem Landenberg-Carparkplatz, der vom Gebührenregime ausgenommen ist? Dieser könnte zum günstigen, citynahen Ausweichstandort mutieren. Die Exekutive findet zwar, dieser sei zu weit weg vom Geschehen. Doch effektiv sind es zehn Gehminuten bis zur Kapellbrücke – in einer Grossstadt wäre das «um die Ecke». Gut möglich, dass dereinst die eine oder andere Nachbesserung nötig sein wird. Das angekündigte Controlling wird dies zeigen. Und vielleicht avanciert Luzern für einmal zum Vorbild für andere (Touristen-)Orte
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