Unser Kolumnist klärt diese Woche über die komplizierte Soziologie des Schenkens unter Erwachsenen auf.
Wer Geschenke weiterschenkt, braucht wenigstens ein gutes Gedächtnis.Oft erhalte ich Geschenke, die ich zwar schätze , die ich aber entweder schon besitze oder die mir überhaupt nicht dienen. Darf ich diese Dinge guten Gewissens an eine Person weiterverschenken? Unvergessen die Episode, die mich zu dieser Frage antreibt: Mein Vater legte seiner Schwester vor vielen Jahren eine teure Papeterie unter den Weihnachtsbaum. Sie «freute sich riesig» – war der Eindruck.
Das Problem mit dem Weiterschenken von Geschenktem liegt daran, dass der Wert der «Geste» des Schenkens und der Gebrauchswert des Geschenks für die Beschenkten ziemlich weit auseinanderliegen können. Der gestische Wert kann hoch sein, der Gebrauchswert gering; ausserdem kann ein Geschenk auch allein einen gestischen Gebrauchswert für die Schenkende selbst haben. Sie hat mit dem Geschenk ihre Pflicht erfüllt. Soll der Beschenkte sich nun mit dem Zeugs herumschlagen.
Manche Geschenke, solche, die in sogenannten Geschenkeläden angeboten werden, versuchen gar nicht erst, den Anschein eines Gebrauchswerts zu erwecken, ausser den, ein «Mitbringsel» zu sein. Sie haben schon beim Erhalt ihren Zweck erfüllt und könnten gerade danach entsorgt werden.In der Soziologie des Schenkens stiftet Geschenk und Gegengeschenk soziale Beziehungen.
Unter Erwachsenen gibt es diese Funktion des Geschenks in der Regel nicht: Was man braucht oder sich wünscht, hat man schon; und wenn nicht, dann wäre es ohnehin ein viel zu teures Geschenk, das man «doch nicht annehmen kann». Dies sind allerdings auch die Geschenke, die man garantiert nicht weiterverschenkt.
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