Lehrer im Baselbiet: Weniger Reformen, mehr Fokus auf Deutsch

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Philipp Loretz, Präsident des Lehrervereins Baselland, kritisiert die ständigen Reformen im Bildungswesen und fordert mehr Fokus auf die Deutschkenntnisse der Kinder. Immer mehr Schüler weisen Defizite auf, eine Situation, die Loretz als ernst gilt. Er betont die Notwendigkeit, die Auswirkungen der vielen Reformen der letzten 20 Jahre zu analysieren, bevor neue Initiativen gestartet werden.

Anders als in Basel-Stadt sind Kleinklassen im Baselbiet nie ganz abgeschafft worden. Und dennoch häufen sich auch hier die Probleme an den Volksschulen. Immer mehr Kinder weisen grosse Defizite auf, die Lehrer sind am Anschlag. Warum ist das so? Einer, der es wissen muss, ist Philipp Loretz. Als Präsident des Lehrervereins Baselland (LVB) und Seklehrer in Aesch ist er beinahe täglich mit den gegenwärtigen Herausforderungen konfrontiert.

Mit der BaZ hat der «oberste Lehrer» im Baselbiet über den Lehrplan 21, mangelnde Deutschkenntnisse und die vielen Reformen im Bildungswesen gesprochen.Bildungsrevolutionäre würden das natürlich befürworten. Ich halte das aber für den falschen Weg. In den letzten 20 Jahren hatten wir in der Schweiz eine hohe Reformkadenz, führten enorm viel Neues ein wie zum Beispiel die Frühfremdsprachen. Jetzt müssen wir zuerst einmal analysieren, was funktioniert hat – und vor allem: was nicht. Nach wie vor wird allerdings auf grundlegende Schulreformen gedrängt. Jörg Berger, Geschäftsleitungsmitglied des Verbands Schulleiter Schweiz,, die Schweiz sei «das schlechteste Land der Welt», weil die Schulkinder hier nach der sechsten Klasse in verschiedene Leistungsniveaus eingeteilt werden. Diese Aussage ist reisserisch und schadet dem Ansehen der Volksschule. Mit einer alarmistischen Krisenbewirtschaftung löst die Spitze des Schulleiterdachverbandes keine Probleme, sondern lenkt von den tatsächlichen Herausforderungen im Bildungswesen ab.Wem die Volksschule am Herzen liegt, der widmet sich den wirklichen Problemen wie etwa den abnehmenden Lese- und Schreibkompetenzen. Laut der neuesten Pisa-Studie sind 25 Prozent der Volksschulabgänger nicht in der Lage, einem einfachen Text alltagsrelevante Informationen zu entnehmen. Angesichts dieser Tatsache finde ich es schwierig, wenn die Spitze des Schulleiterverbandes bereits die nächste ehrgeizige Strukturreform anstrebt. Herr Berger ist der Ansicht, die Selektion komme zu früh. Ginge es nach ihm, sollten die Kinder bis zur neunten Klasse, also bis zum Ende der obligatorischen Schulzeit, gemeinsam unterrichtet werden. Das sehen ich und auch die grosse Mehrheit unserer Basis anders. Wenn wir bis Ende der neunten Klasse nicht gliedern, werden wir niemandem gerecht – weder den Begabten noch denjenigen mit besonderen Bedürfnissen. Es ist für mich unverständlich, dass bereits die nächste Reform propagiert wird, bevor man nicht seriös klärt, was die vielen Veränderungen der letzten 20 Jahre effektiv gebracht haben und inwieweit die überschwänglichen Versprechungen eingelöst wurden. Meine Botschaft lautet: Weniger ist mehr. Wir müssen uns wieder darauf besinnen, was für die Schüler und Lehrer tatsächlich leistbar ist. Auch vom Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer wünsche ich mir dabei eine kritischere Haltung gegenüber den zahlreichen sendungsbewussten Bildungsrevolutionären.Absolut. Das bestreite ich nicht. Im Vordergrund stehen der quantitative sowie qualitative Lehrermangel, die integrative Schule, der überfrachtete Lehrplan 21, die verakademisierte Lehrerausbildung an der Pädagogischen Hochschule der FHNW oder die wachsende Bürokratie. Zugleich möchte ich betonen: Es läuft nicht alles verkehrt. Der Kanton Baselland hat kürzlich die Übertrittsbedingungen verschärft, was ich befürworte. Zudem erbringt die Schule schweizweit eine grosse Integrationsleistung, was sich unter anderem in der tiefen Jugendarbeitslosigkeit zeigt. «Deutsch ist nicht alles, aber ohne Deutsch ist alles nichts»: Für Philipp Loretz sind gute Deutschkenntnisse matchentscheidend.veröffentlicht wurde – und irgendwie, so hat man das Gefühl, interessierte das in der lokalen Politik kaum. Das ist in der Tat erstaunlich. Wenn neue Resultate der Pisa-Studie publiziert werden, ist das Interesse jeweils riesig. Nun haben wir hier einen Bildungsbericht, sehr detailliert und ausführlich, man könnte wichtige Schlüsse daraus ziehen, um Verbesserungen herbeizuführen – doch die Resultate sind in der Politik bislang nur vereinzelt angekommen.Das ist uns sofort ins Auge gestochen. Im Baselbiet sind 37 Prozent der Kinder und Jugendlichen an obligatorischen Schulen fremdsprachig. Tendenz steigend. Wenn ich mich jetzt nochmals auf die 25 Prozent beziehe, die nach der Volksschule nicht genügend gut lesen können, ist doch offensichtlich, was zu tun wäre. Angesichts der immensen Bedeutung sprachlicher Kompetenz wäre es pädagogische Pflicht, alle Kinder intensiv in der Unterrichtssprache – also Deutsch – zu fördern. Aufgrund des überfrachteten Lehrplans und der stetigen Ausweitung des Fächerkanons fehlt dafür die Zeit.Ich sage: Deutsch ist nicht alles, aber ohne Deutsch ist alles nichts. Nun mag das ein wenig plakativ klingen, aber gute Deutschkenntnisse sind absolut matchentscheidend. Wir erhalten Rückmeldungen aus der Berufsbildung, von weiterführenden Schulen und sogar von Uniprofessoren, die alle das Gleiche berichten: Die Deutschkenntnisse haben massiv abgenomme

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