Die Vetevendosje Partei gewinnt die Parlamentswahlen in Kosovo, doch Kurtis kompromisslose Politik gegenüber der serbischen Minderheit sorgt für Spannungen. Die EU kritisiert Kurti für den gescheiterten Normalisierungsvertrag mit Serbien, während die USA offene Kritik üben.
Laut den Vorhersagen des Senders Klan Kosova am Sonntagabend, nach der Schließung der Wahllokale, könnte die Vetevendosje mit 38,2 Prozent der Stimmen die Mehrheit erringen. Die oppositionelle Demokratische Partei würde bei 22,4 und die Demokratische Liga bei 20,1 Prozent liegen. Die endgültigen Ergebnisse werden erst am Montag erwartet, da es Schwierigkeiten bei der digitalen Auszählung gab. Nun wird von Hand ausgezählt.
Umfragen vor der Wahl hatten etwa 40 Prozent für die Koalition von Kurti vorhergesagt – im Vergleich zu 50,2 Prozent bei der Wahl 2021. Kurti ist eine umstrittene Figur, insbesondere seine kompromisslose Politik gegenüber der serbischen Minderheit sorgt für Spannungen. Kosovo erklärte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien, die aber weder von der Regierung in Belgrad noch von der serbischen Minderheit im Kosovo anerkannt wird. Die EU, der Kosovo beitreten möchte, fordert von Kurti mehr Autonomie für die betroffenen serbischen Regionen und macht ihn zum großen Teil dafür verantwortlich, dass ein Abkommen zur Normalisierung zwischen dem Kosovo und Serbien gescheitert ist. Brüssel hat daher Fördergelder eingefroren. Aus den USA, deren Unterstützung maßgeblich zur Unabhängigkeit des Kosovo beigetragen hatte, kommt inzwischen offene Kritik. Richard Grenell, der Gesandte des neuen US-Präsidenten Donald Trump, nannte Kurtis Regierung jüngst auf X «nicht vertrauenswürdig». Trump selbst hatte geschrieben: «Kurti ist ein Desaster.» Kurti hat innenpolitisch aber Erfolge vorzuweisen: Unter seiner Regierung sank die Arbeitslosigkeit von 30 auf rund zehn Prozent, der Mindestlohn stieg und die Wirtschaft wuchs schneller als im Durchschnitt der Westbalkanländer. Der Norden des Kosovo ist aber weiter gespalten. 2023 kam es zu den schwersten Ausschreitungen seit einem Jahrzehnt, nachdem in Gebieten mit serbischer Bevölkerungsmehrheit albanische Bürgermeister eingesetzt worden waren
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