Diese Konzerte zum Vertiefen sind ein guter Zugang für Nicht-Experten: Jedermann wird zum Schostakowitsch-Experten und taucht in Cembalomusik ein.
So wird jedermann in Schnellbleiche zum Schostakowitsch-Experten und taucht in die Tiefe der modernen Cembalomusik ein. In der Nische versinkt das trotzdem nicht.Man muss nicht Experte sein, um in die Musik eines Komponisten oder eines Instruments einzutauchen. Mit zwei Vertiefungskonzerten schafft das Klavierfestival «Le Piano Symphonique» paradoxerweise einen Zugang auch für Nichtexperten.
In Schostakowitschs Musik sind Menschen fast wie Figuren auf einem Spielfeld: Pianist Evgeny Kissin und das Kopelman-Quartett spielen das Klavierquintett.Mit Kissin am Klavier spielen sie am Mittwochabend das Klavierquintett, für das der «Stalin-Preis 1. Klasse» verliehen wurde. Da hört man Schicksalsglocken im Klavier, verzweifelt intensive Klagegesänge in den Streichern, lange Passagen mit Dämpfern, in denen das Leben weit entfernt und stumpf wirkt.
Im Zyklus «Aus der jüdischen Volkspoesie» schlängelt sich Schostakowitsch geschickt um die Vorgabe, volkstümliches Liedgut in seinen Werken zu verwenden, indem er auf jüdisches ausweicht. Chen Reiss und Rachel Frenkel lassen ihre schillernden Stimmen ineinander verschmelzen, brillieren auch einzeln.
Der Abend war lang – von 19 Uhr bis 23 Uhr. Noch länger als die sonst üblichen zweiaktigen Konzerte am Klavierfestival. Doch hier konnte man sich bewusst für eines der beiden Konzerte entscheiden und auch nur dafür Tickets kaufen. Oder für beide. Das Publikum zumindest schien mit seiner jeweiligen Wahl sehr zufrieden, ob Experten oder nicht.
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