Grossrat Casimir von Arx will, dass auf der Jagd dieselben Alkohol-Regeln gelten wie im Strassenverkehr. Regierung und Jägerverband sind dagegen.
Heute gelten im Kanton Bern für Jägerinnen und Jäger keinen Promillegrenzen.Hirschpfeffer, Marroni, Rotkraut, Rosenkohl und Spätzli – seit Anfang September stehen landauf, landab wieder überall Wildspezialitäten auf den Menükarten, oft auch mit dem Gütesiegel «aus einheimischer Jagd». In manchen Restaurants wird den Gästen dazu gleich noch die passende Flasche Wein empfohlen.
Die Kantone Neuenburg und Zürich haben einen entsprechenden Passus in ihrem Jagdgesetz bereits verankert. In Zürich etwa trat die Gesetzesänderung gerade erst per Anfang 2023 in Kraft.Von Arx sagt, es gehe ihm bei seinem Vorstoss vor allem um den Tierschutz. «Es ist unbestritten, dass die Treffsicherheit unter Alkoholeinfluss nachlässt», sagt er. Wenn ein Jäger nicht genau treffe, habe das eher eine Nachsuche zur Folge.
Dennoch stellt sich die Frage nach der praktischen Durchsetzung. Sollen etwa Polizeipatrouillen während der Jagdsaison in Wälder geschickt werden, um Jäger zu kontrollieren? Von Arx verneint. «Vorstellbar ist, dass etwa die Wildhüter die entsprechenden Kompetenzen zum Kontrollieren erhalten.» Was sagt der Berner Jägerverband zur politischen Forderung Verbandspräsident und Nationalrat Lorenz Hess sieht im Gegensatz zu Krättli keinen Handlungsbedarf. «Mir persönlich ist im Kanton Bern jedenfalls kein Fall eines alkoholbedingten Jagdunfalls bekannt», sagt er.
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