Weniger Berufssoldaten, ständig wechselnde Kampfsituationen: Die Erwartungen an die ukrainische Armee sind unrealistisch.
Ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht: Schiessübungen von ukrainischen Soldaten in der Nähe von Charkiw.Die Nachricht von Drohnenangriffen im Moskauer Geschäftsviertel wurde in sozialen Netzwerken und westlichen Medien mit sehr grossem Interesse verfolgt. Den fast täglichen Nachrichten von wesentlich schwereren russischen Raketen- und Drohnenangriffen auf ukrainische Städte ist dagegen zuletzt weniger Aufmerksamkeit zuteilgeworden.
Zugeschrieben werden die Angriffe in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch wieder einmal Kiew. Vielleicht basiert diese Fantasie auf der Enttäuschung, dass grosse Erfolge der ukrainischen Gegenoffensive bisher auf sich warten lassen, obwohl Zehntausende ukrainische Soldaten in Polen, Deutschland und Grossbritannien trainiert worden waren und für Hunderte Milliarden Euro Panzer, Munition, Hilfsgüter in die Ukraine geschickt worden sind.
Es stimmt, dass auch in der ukrainischen Armee teilweise die sowjetische Militärdoktrin noch sehr präsent ist. Gleichzeitig sind sich die meisten Militärexperten in einer Sache einig: Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt. Natürlich werden Taktiken nie so umgesetzt, wie sie im Lehrbuch stehen.
Denn womöglich ist es auch teilweise die westliche militärische Lehre, die nicht ganz an die Wirklichkeit des Krieges in der Ukraine angepasst ist. So hört man, ein Ratschlag westlicher Ausbilder im Umgang mit Minenfeldern sei es, diese am besten zu umfahren. Das geht nur eben leider nicht, wenn Hunderte Kilometer Front vermint sind. Manche Experten hegen Zweifel, ob westliche Armeen gegen die tief gestaffelten russischen Verteidigungslinien wirklich erfolgreicher wären.
Hinzu kommt: Die ukrainische Armee besteht zu grossen Teilen nicht mehr aus Berufssoldaten, sondern aus mobilisierten jungen Männer und Frauen, die ungewollt oder nur sehr schweren Herzens in diesen Krieg zogen. Auch das sollten Beobachter im Westen bedenken, wenn sie wieder ein entschlosseneres Vorgehen fordern.
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Waldbrand bei Bitsch: Armee setzt Unterstützung fort - bauernzeitung.chGlutnester - Waldbrand bei Bitsch: Armee setzt Unterstützung fort: Seit Ausbruch des Waldbrandes bei Bitsch am 17. Juli unterstützt die Armee den Kanton Wallis. Auf Gesuch des Kantons Wallis setzt die Armee die Hilfeleistungen, um den Waldbrand in Bitsch…
Weiterlesen »
Hoftötung: «Weniger Stress, mehr Tierwohl»Der Transport zum Schlachthof und die Zeit im Schlachthof sind für Nutztiere oft sehr belastend. Eine vergleichende Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL zeigt, dass Hoftötungen den Stress der Tiere erheblich verringern können.
Weiterlesen »
Cannabiskonsum in der Schweiz – Polizei verteilt 90 Prozent weniger Bussen für KifferDank lockeren Bundesrichtern müssen sich Kiffer kaum mehr vor der Polizei fürchten. Die Zahl der Bussen ist so stark eingebrochen, dass das Statistikamt sie jetzt nicht einmal mehr erheben will.(Abo)
Weiterlesen »
Polizei verteilt 90 Prozent weniger Bussen – Kiffer haben es immer leichterDank lockeren Bundesrichtern müssen sich Cannabis-Konsumenten kaum mehr vor der Polizei fürchten. Die Zahl der Bussen ist so stark eingebrochen, dass das Statistikamt jetzt eine drastische Massnahme erwägt.
Weiterlesen »
Demografie von Japan - Japans Bevölkerung schrumpft unaufhaltsamWeniger Geburten und viele alte Menschen: Die Bevölkerung Japans ist im vergangenen Jahr um 800'000 Menschen auf rund 125 Millionen gesunken. Rückläufig sind die Bevölkerungszahlen schon seit 14 Jahren. Japan
Weiterlesen »
Hohe Hektoliterzahlen lassen den Weizen glänzen - bauernzeitung.chAckerbau - Hohe Hektoliterzahlen lassen den Weizen glänzen: (🔒Abo) Eine Nachfrage bei Sammelstellen zur diesjährigen Ernte zeigt: Beim Weizen ist man zufrieden, beim Raps eher weniger.
Weiterlesen »