Die Klimaaktivisten in Bern haben den Platz zu spät geräumt.
Foto: Adrian MoserAm Montag haben Hunderte Klimaaktivisten den Berner Bundesplatz besetzt. Dort wollen sie nun eine Woche bleiben. Die Kantonspolizei Bern wartet vorerst ab.
Demonstranten wollen sich «gegen die Probleme mit dem Asylregime der Schweiz» wehren und fordern Respekt, Würde und Gleichberechtigung gegenüber Leuten, die in der Schweiz Asyl beantragen.Die Berner Stadtregierung hat den Aktivisten ein Ultimatum bis Mittag gestellt, um den Bundesplatz zu verlassen und auf den 200 Meter entfernten Waisenhausplatz umzuziehen. Der Nationalrat hatte am Montagabend die Auflösung des Camps gefordert, was die Stadt bislang unterliess.
Die Aktivisten hätten «massive» Infrastruktur-Bauten stehen lassen und beanspruchten so weiterhin einen beträchtlichen Teil des Platzes. «Die Marktfahrer sind zurecht sehr unzufrieden», sagte Nause. Die Aufbauarbeiten am frühen Morgen seien von der einen oder anderen Gehässigkeit begleitet gewesen, wofür er Verständnis habe.
Die Betreiber des Protestcamps wollen aber die ganze Woche vor Ort bleiben. Widersetzen sie sich der Aufforderung der Stadtregierung, will diese am Dienstagnachmittag über die weiteren Schritte beraten. Die Gewerbepolizei versuchte am Morgen, zwischen Marktfahrern und Klimaaktivisten zu vermitteln. Von der Kantonspolizei Bern waren nur sehr wenige Polizisten vor Ort, die sich vor dem Eingang des Bundeshauses aufhielten.Foto: Jürg Spori
Nach der Freigabe des Bundesplatzes rollten bereits die ersten Marktbetreiber an und fingen an, ihre Stände aufzubauen. Die drei grossen Zelte liessen die Aktivisten aber stehen, ebenso die mobilen Toiletten. Viele Aktivisten hielten sich am Rande des Bundesplatzes auf, einige lagen noch in ihren Schlafsäcken.
«Wir sind der Meinung, dass man eine solche Aktion nicht einfach tolerieren sollte», begründete Aeschi am Montagabend seinen Antrag. Ein Gesuch der SVP für einen Anlass zur Begrenzungsinitiative auf dem Bundesplatz habe die Stadt Bern nicht bewilligt. Die Klimaaktivisten, die kein Gesuch gestellt hätten, würden aber toleriert.
Im Laufe des Montages hatte Reto Nause der Klimastreik-Bewegung bereits die Schützenmatte als neuen Standort vorgeschlagen, darauf ging diese aber nicht ein. Nun hofft der Gemeinderat, dass die Jugendlichen dieses Mal einlenkten. Er hebt ausserdem den bis anhin «konstruktiven Dialog» hervor.
Einen anderen Standort lehnen die Marktfahrer ab. Das wäre laut Stettler mit Einbussen von bis zu 80 Prozent verbunden, «weil uns die Kunden nicht mehr fänden». Zudem müsste das schon bereitgestellte Gemüse weggeworfen werden. Die Stadt Bern bemühe sich um eine einvernehmliche Lösung, sagte Sicherheitsdirektor Reto Nause auf Anfrage. Er hatte sich am Mittag mit einer Delegation der Aktivisten getroffen.
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Klimaaktivisten besetzen den BundesplatzMehrere hundert Menschen protestieren am Montagmorgen vor dem Bundeshaus gegen das politische und wirtschaftliche System, welches für die Klimakrise verantwortlich sei.
Weiterlesen »
Olympische Spiele 2022 - Winterspiele in Peking: Nur Corona könnte Probleme bereitenAls erste Stadt trägt Peking nach den Sommerspielen von 2008 auch die Winterspiele aus. Sie beginnen in exakt 500 Tagen. olympia2022 peking2022 olympics OlympischeSpiele
Weiterlesen »