Strafverfahren ziehen sich zunehmend in die Länge und werden komplexer. Mit dem geforderten Ressourcenausbau bei Polizei und Staatsanwaltschaft verschärft sich der Druck auf die Luzerner Gerichte noch mehr.
Die Schweizer Justiz ist stärker gefordert denn je. Geht es nach einem kürzlich erschienen Artikel im «Tages-Anzeiger», steht sie gar vor dem Kollaps. Die Rede ist von überlasteten Strafverfolgern. Auch im Kanton Luzern fordern Polizei und Staatsanwaltschaft mehr Ressourcen. Die Straffälle nehmen infolge der wachsenden Bevölkerung zu, die Untersuchungen gestalten sich wegen Gesetzesanpassungen zunehmend aufwendiger.
Doch warum ist die Entwicklung so unterschiedlich? Einen Einfluss könnte der Wechsel der Strafprozessordnung im Jahr 2011 gehabt haben, mit dem die Rechte der Beschuldigten ausgebaut wurden. Denn seither übernimmt der Staat die Kosten der amtlichen Verteidigung in vielen Fällen – Beschuldigte können sich den Weiterzug also auch öfter leisten als vor dieser Regelung und dürften, gerade wenn ihnen eine hohe Strafe droht, zunehmend davon Gebrauch machen.
Gründe für die zunehmende Verfahrensdauer gibt es laut Koch mehrere. Unter anderem habe es mit der strikteren Anwendung des Unmittelbarkeitsprinzip zu tun. Heisst: «Die Gerichte sind im Vergleich zu früher viel mehr gehalten, Zeugen, Opfer, Auskunftspersonen und Sachverständige vor Gericht einzuvernehmen.»
Eine einfache Lösung, wie die Justiz entlastet werden könnte, gibt es nicht. «Die Problematik ist vielschichtig», so Koch. Während die Verfahren stetig zunehmen und komplexer werden, sind die Ressourcen der Gerichte sowohl personell als auch finanziell begrenzt – und zwar über alle Bereiche hinweg. Zwar sei man bemüht, zuerst interne Lösungen zu finden.
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Neue Studie zeigt: Luzerner Landwirtschaft braucht künftig 50 Prozent mehr WasserDer Bewässerungsbedarf für die Landwirtschaft im Kanton Luzern soll bis 2060 um rund 50 Prozent steigen. Gleichzeitig werden sich trockene Phasen häufen und länger dauern. Nun fordern Politikerinnen und Experten eine kantonale Strategie.
Weiterlesen »
Verbindung nach Sizilien - Die lange Brücke und der grosse StreitAn der Meerenge von Messina sind die Meinungen gespalten. Nicht allen gefällt es, dass das Bauwerk zwischen dem italienischen Festland und Sizilien die längste Hängebrücke der Welt sein soll.
Weiterlesen »
St. Moritz GR: Alkoholisierter Autofahrer (26) kollidiert mit MauerIn St. Moritz ist in der Nacht auf Donnerstag ein Automobilist mit einer Mauer kollidiert. Die Kantonspolizei Graubünden aberkannte den ausländischen Führerausweis auf der Stelle.
Weiterlesen »