Der 27-jährige Loris Moser möbliert Mietwohnungen in Zürich und vermietet die Zimmer teurer an Studierende und Expats. Kritiker sprechen von schamloser Ausnutze.
«Solange wir ein Bett haben, das vorzugsweise nicht in einem Mehrbettzimmer steht, nehmen wir alles.»
Gegründet hat die Firma Loris Moser aus St. Moritz. Er wohnte während des Wirtschaftsstudiums selbst in einer WG in Zürich-Witikon. Als er 2021 einen neuen Mitbewohner suchte, meldeten sich über 50 Leute. Das Zimmer geben konnte er nur einem, doch «um das Problem zu lösen», begann Moser, weitere Wohnungen zu mieten. Die Zimmer richtete er mit Ikea-Möbeln ein und vermietete sie mit einem Aufpreis von rund 20 Prozent.
Schlüssel für neue Mieter: Die Firma Next Gen Properties mietet Wohnungen und vermietet dann möblierte Zimmer.Wenn er jungen Menschen, die sechs Monate vergeblich suchten, ein Zimmer geben könne, mache ihn das glücklich, sagt Loris Moser. «Und ich erspare ihnen die ganzen Kopfschmerzen: Wohnung suchen, Möbel kaufen, Mitbewohnerinnen finden.
Wie weit junge Leute gehen, wenn sich die Wohnungskrise noch weiter zuspitzt, zeigt sich in Sydney. Dort betreiben laut einer Studie drei Prozent der Studierenden «Hot Bedding». Bedeutet: Sie vermieten aus finanzieller Not ihr Bett zu gewissen Tageszeiten.Gerne hätten wir mit Bewohnerinnen von WGs von Next Gen Properties gesprochen.
Die Filmemacher Felix Hergert und Dominik Zietlow drehten einen Film zur Zürcher Siedlung Brunaupark.Zietlow bezahlte mehr als 1000 Franken und wohnte in der Hälfte des ehemaligen Wohnzimmers, das Room Estate mit einer Wand unterteilt hatte. Den Vertrag unterschrieb er online, den Schlüssel holte er bei einem Kiosk ab.
Die Geschichte des 32-jährigen Schürch ähnelt jener von Loris Moser. Auch er wohnte als Wirtschaftsstudent in WGs und erkannte die hohe Nachfrage. Seine Firma ist grösser als Next Gen Properties und laut eigenen Angaben «der grösste Co-Living-Anbieter der Schweiz. 72 freie Zimmer hat Room Estate Anfang Dezember inseriert. Sie sind nach Vornamen benannt: «Dory 2», «Karl 1», «Shania 2». Unter 1000 Franken ist keines zu haben.
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Studie von Baloise: Junge Schweizer träumen vom Reise, doch Geld fehltEine Studie von Baloise zeigt: Die 15- bis 29-Jährigen in der Schweiz setzen bei ihren Lebenszielen auf Reisen und Selbstverwirklichung.
Weiterlesen »
Trump nominiert Fracking-Unternehmer zum EnergieministerDer designierte US-Präsident Donald Trump hat Chris Wright, CEO von Liberty Energy, als neuen Energieminister vorgeschlagen.
Weiterlesen »
Luxus-Apartments in Bern: Finanzaufsicht stoppt Zuger UnternehmerTeure Wohnungen, hohe Renditen: Dieses Projekt in der Altstadt soll Investoren viel Geld bringen. Nun sind jedoch die Behörden eingeschritten.
Weiterlesen »
Aargauer Unternehmer Bertschi widerspricht Finanzdirektor Markus DiethDer Bundesrat verhandelt noch mit der EU über den neuen Rahmenvertrag. Die rechtskonservative Organisation Perspective CH befürchtet das Schlimmste, wie sich an ihrer Jahrestagung in Lupfig zeigte.
Weiterlesen »
Schweizer Unternehmer entwickeln App für individuelle RestaurantempfehlungenTaste Match AG präsentiert eine neue Smartphone-App, die benutzerindividuelle Restaurantempfehlungen für größere Schweizer Städte bietet. Die App soll die Suche nach passenden Essensorten erleichtern.
Weiterlesen »
Deutsche und Schweizer Unternehmer gewinnen Image-Award bei Deutschen LohnunternehmertagungDie Lohunternehmer Renate und Markus Fuchs aus Studen (SZ) und Marcel und Margrit Villiger-Hartmann aus der Schweiz haben den Image-Award bei der Deutschen Lohnunternehmertagung erhalten. Die Preisverleihung fand am Mittwochabend im norddeutschen Bremen statt.
Weiterlesen »