Russland hat die Energie-Infrastruktur im Visier. Jetzt drohten vermehrt Stromausfälle, sagt Daniela Prugger in Kiew.
Die Ukraine ist in der Nacht auf Sonntag von den Russen mit 120 Raketen und 90 Drohnen angegriffen worden. Nur rund zwei Drittel von ihnen konnten von der Luftabwehr neutralisiert werden, es gab Tote und Verletzte. Ziel war aber vor allem die Energie-Infrastruktur im Land – und das unmittelbar vor dem Winter. Die Journalistin Daniela Prugger schildert die Lage in Kiew.
Man muss sich auf einen harten Winter mit Stromabschaltungen und möglicherweise ungeheizten Wohnungen einstellen. Zwar ist die Bevölkerung einigermassen auf die Stromknappheit vorbereitet: So haben etwa viele Geschäfte und Restaurants mobile Stromgeneratoren.
2022 hoffte man, die Russen ganz aus der Ukraine drängen zu können. Solche Stimmen hört man mittlerweile selten. Damals war aber die Stimmung, was den Kriegsverlauf anging, viel besser: Kurz zuvor hatte die ukrainische Armee die Russen aus dem Nordosten vertrieben und im Süden die Stadt Cherson zurückerobert. Man hoffte, die Russen bald ganz aus dem Land drängen zu können. Solche Stimmen hört man mittlerweile sehr selten.