Im Nahen Osten bleibt die Lage angespannt. Alle Neuigkeiten und Reaktionen zum Konflikt in unserem Newsblog.
Nach israelischen Angaben sind acht der 33 für eine Freilassung in der ersten Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas vorgesehenen Geiseln bereits tot.
Etwa 90 Geiseln befinden sich nach israelischen Schätzungen noch in Gefangenschaft. Vor der Übermittlung der Hamas-Liste ging das Land davon aus, dass mindestens 35 von ihnen bereits tot sind.Bei einem israelischen Drohnenangriff in Tulkarem im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen. Der militärische Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, sagte, beide seien Mitglieder der Islamistenorganisation gewesen.
Augenzeugen zufolge kehrten am Montag zahlreiche Menschen in ihre Heimatorte zurück, begleitet von Konvois der libanesischen Armee. Sie soll gemäss dem Waffenruheabkommen den Süden sichern und verhindern, dass die Hisbollah dort wieder Fuss fasst. Ein Grossteil der Bewohner im Süden des Libanons sind Anhänger der Hisbollah-Miliz oder der mit ihr verbündeten Amal-Bewegung.
Die Terrororganisation hatte eigenen Angaben zufolge im vergangenen Monat auch einem ägyptischen Vorschlag zugestimmt, ein palästinensisches Gremium für die Verwaltung des Gazastreifens einzusetzen. Ob Israel diesem Plan zustimmt, ist ungewiss.Im abgeriegelten Gazastreifen haben sich die ersten vertriebenen Palästinenser auf den Weg in ihre Heimatorte im Norden des verwüsteten Küstengebiets gemacht.
Israel hatte die Freilassung der israelisch-deutschen Geisel in Gaza eigentlich schon am vergangenen Samstag erwartet. Die Waffenruhe-Vereinbarung sieht vor, dass zuerst Zivilisten freikommen sollten. Stattdessen liess die Hamas aber vier Soldatinnen im Austausch gegen 200 palästinensische Häftlinge frei. Israel wertete dies als Verletzung der Vereinbarung. Deshalb blockierte Israels Armee die Rückkehr vertriebener Palästinenser in den Norden Gazas.
Justizminister Jariv Levin will die Wahl jedoch nicht anerkennen und nicht mit dem neuen Präsidenten zusammenarbeiten. Dem Land droht damit eine institutionelle Krise, weil der Justizminister und der Oberste Gerichtshof bei der Besetzung wichtiger Posten kooperieren müssen. «Unsere Liri ist zu Hause, aber es gibt 90 weitere Geiseln, und sie hätten bereits befreit werden sollen», sagte Eli Albag, Vater der 19-jährigen Liri Albag, die am Samstag nach mehr als 15 Monaten in der Gewalt der Extremisten freikam. Er äusserte sich in dem Krankenhaus, in dem die vier jungen Frauen weiterhin medizinisch untersucht werden.
Auch die islamistische Hamas im Gazastreifen lehnte die Pläne ab. Trump solle aufhören, solche Vorschläge zu machen, die im Widerspruch zu den Rechten des palästinensischen Volkes stünden. Das UNRWA betreibt zwölf Einrichtungen, die in ganz Ostjerusalem wichtige öffentliche Dienste bereitstellen, darunter Schulen mit mindestens 1.200 Kindern und kostenlose Kliniken, die mehr als 70.000 Menschen versorgen.
Auch der jordanische König Abdullah II. müsste vermutlich mit einer Rebellion seiner zu 80 Prozent palästinensischen Bevölkerung rechnen, falls er dem Plan des US-Präsidenten zustimmen würde. In dem Königreich am Ostufer des Jordan leben schon jetzt gut 20 Prozent der 10 Millionen Einwohner unterhalb der Armutsgrenze. Rund 25 Prozent sind arbeitslos.
Er wolle, dass Ägypten und Jordanien Menschen aufnähmen, sagte Trump an Bord der Regierungsmaschine Air Force One laut mitreisenden Journalisten. Man spreche von anderthalb Millionen Menschen, «und wir säubern das Gebiet einfach gründlich», sagte Trump. Zugleich gab Trump die von seinem Vorgänger Joe Biden zurückgehaltene Lieferung von 2.000-Pfund-Bomben an Israel frei. Das Weisse Haus bestätigte der dpa in Washington entsprechende Berichte.
Im Libanon behält Israel derweil auch nach der heute ablaufenden 60-tägigen Frist weiter Truppen in Teilen des Südens des Nachbarlandes, da die libanesische Armee nicht schnell genug nachrücke. Die Hisbollah-Miliz hatte jüngst vor einem verzögerten Abzug der israelischen Armee gewarnt. Sie sprach von einem Bruch der Vereinbarung.
Die vier israelischen Soldatinnen Karina Ariev, Daniella Gilboa, Naama Levy und Liri Albag sind darin vor ihrer Freilassung lächelnd in einem Auto zu sehen und bekommen unter anderem «Freilassungsdokumente», einen Schlüsselanhänger mit der palästinensischen Flagge und weitere «Andenken» überreicht. Sie danken den Kassam-Brigaden in arabischer Sprache für deren Schutz und Fürsorge.
Auch am vergangenen Wochenende hatte die Hamas ein Propagandavideo der Geisel-Freilassung veröffentlicht. In Israel werden Videos dieser Art als zynische Inszenierung der Terrororganisation betrachtet.In der Stadt Ramallah im besetzten Westjordanland sind am Samstag Busse mit Dutzenden palästinensischen Häftlingen eingetroffen, die von Israel im Austausch gegen vier israelische Geiseln der Hamas freigelassen wurden. Ihre Ankunft wurde in Ramallah frenetisch gefeiert.
Auch die Schwester von Daniela Gilboa, Noam Gilboa, äusserte sich erleichtert. Als Gerüchte, dass ihre Schwester tot sei, aufgekommen seien, sei sie zusammengebrochen, sagte sie der Nachrichtenseite ynet. Nun seien ihre Sorgen überwunden.Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen vier weitere Geiseln an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben. Das war in einer Live-Übertragung des Nachrichtensenders Al-Dschasira zu sehen.
Späherinnen an der Grenze zum Gazastreifen hatten Medienberichten zufolge vor dem Angriff der Hamas immer wieder vergeblich vor verdächtigen Vorgängen in dem Küstenstreifen gewarnt. Bei dem Überfall waren rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln verschleppt worden. Es war der Auslöser des Krieges im Gazastreifen, wo seither laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 47.100 Menschen getötet wurden.
Diese war bereits 2005 eingerichtet worden, um bei der Kontrolle des Grenzübergangs in Rafah zu helfen. Seit der Machtübernahme der islamistischen Hamas 2007 im Gazastreifen gab es allerdings kein EU-Personal mehr am Grenzübergang, weil die EU nicht mit der Hamas kooperieren wollte. Die Hamas muss Israel gemäss der Waffenruhe-Vereinbarung 24 Stunden im Voraus über die Namen der freizulassenden Geiseln informieren. Israelischen Medien zufolge sollen diesmal auch Soldatinnen zu den Frauen gehören, die aus dem Gazastreifen nach Israel zurückkehren dürfen. Im Gegenzug sollen wieder Dutzende palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.
Die libanesische Hisbollah hatte jüngst vor einem verzögerten Abzug der israelischen Armee gewarnt. Sie sprach von einem Bruch der Vereinbarung. Eine Vertriebene aus dem Flüchtlingslager Al-Schati in Gaza-Stadt, Nafus al-Rabai, beschrieb den Tag ihrer Rückkehr nach Hause als «Tag der Freude für uns». Es werde aber schmerzhaft sein, das Ausmass der Schäden an ihrem Zuhause und in der ihr vertrauten Küstengegend zu sehen. «Gott weiss, ob ich stehend vorfinden werde oder nicht», sagte Al-Rabai. «Es ist ein sehr schlechtes Leben.
Die Sicherheitsfirmen sollen den Berichten zufolge am Netzarim-Korridor kontrollieren, der den Gazastreifen südlich von Gaza-Stadt in zwei Hälften teilt. Kontrolliert wurde er zuvor monatelang von israelischen Soldaten, um Palästinenser davon abzuhalten, in die evakuierten Gebiete im Norden zurückzukehren.
Die Aufnahmen vom 21. Januar zeigen laut dem BBC-Bericht neue Bauarbeiten und Lastwagen in dem geräumten Gebiet. Die Arbeiten scheinen demnach zu Beginn dieses Jahres begonnen zu haben. Laut einem Nahostexperten sollen unter anderem vier vorgefertigte Wachposten auf dem Bild zu sehen sein. Die arabischen Golfstaaten hatten Israel bei einem Gipfel Ende Dezember zum Rückzug aus Syrien aufgefordert.
In einem dieser improvisierten Lager in der zentralen Stadt Deir al-Balah durchnässte der Regen am Donnerstag schnell die dürftigen Textilbehausungen, die aussahen, als ob sie auf Schlammpfützen schwämmen. Einige legten Sandsäcke, um ihre Zelte davor zu bewahren, fortgeschwemmt zu werden. Andere versuchten, die riesigen Pfützen vor ihren Unterkünften zu beseitigen.
Schon während Trumps erster Amtszeit begann Israels Isolation im Nahen Osten zu bröckeln. Nun nährt ein Telefonat des Republikaners mit dem einflussreichen saudischen Königshaus Hoffnungen auf erneutes Tauwetter in der Region. Trump hatte 2020 die sogenannten Abraham-Abkommen zur Normalisierung der Beziehung zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten auf den Weg gebracht - damals ein historischer Durchbruch.
Zwei Wochen später überfielen Terroristen der Hamas und anderer Gruppen den Süden Israels. Das Massaker am 7. Oktober 2023 löste den Gaza-Krieg aus und stürzte den Nahen Osten in eine tiefe Krise. Vermutet wird, dass die Hamas mit dem beispiellosen Überfall die sich damals konkret abzeichnende Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien verhindern wollte. Tatsächlich kam der Normalisierungsprozess dadurch zum Erliegen.
Der Militäreinsatz in Dschenin ist der umfangreichste seit langem. Zuvor hatte sich die ohnehin schon gespannte Lage im Westjordanland angesichts des Erstarkens militanter Palästinenser und zunehmender Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten drastisch verschärft.Ungeachtet der Feuerpause kam es auch in Gaza zu gewaltsamen Konfrontationen, bei denen ein Palästinenser getötet wurde.
Israel hatte während des Sechs-Tage-Krieges 1967 unter anderem das Westjordanland, den Gazastreifen und Ost-Jerusalem erobert. Im Westjordanland leben inmitten von drei Millionen Palästinensern inzwischen etwa eine halbe Million israelischer Siedler. Einschliesslich Ost-Jerusalems sind es sogar 700.000 Siedler.
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