Ohne die Devisenmarktinterventionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hätte es in den letzten 15 Jahren keine Preisstabilität gegeben. Das sagte SNB-Vizepräsident Martin Schlegel am Dienstag an einer Vorlesung in Genf.
Jesper DijohnSeit die SNB in der Finanzkrise 2009 mit dem Einsatz des Instrumentes begonnen hat, habe die Inflation im Durchschnitt 0,3 Prozent jährlich betragen, so Schlegel gemäss Redetext. «Schätzungen zufolge hätte sie ohne die Käufe deutlich unter null gelegen.» Und damit hätte die SNB ihr Ziel verfehlt, die Inflation im Bereich von 0 bis 2 Prozent zu halten.
Wichtig sei dabei stets das Zusammenspiel von Leitzins und Interventionen gewesen. So habe insbesondere in den letzten Monaten eine Kombination von Zinserhöhungen und Devisenverkäufen die Inflation schnell zurück in den Bereich der Preisstabilität gebracht. «Ohne den Einsatz von Devisenverkäufen hätte die SNB den Leitzins stärker anheben müssen», so der SNB-Vizepräsident.
«Gewinne nicht unsere Aufgabe» Er räumte aber ein, dass dieses Instrument Nebenwirkungen habe. So habe die Bilanz der SNB im Jahr 2022 den Rekordwert von einer Billion Schweizer Franken erreicht, was beinahe dem Eineinhalbfachen des Schweizer BIP entsprochen habe. Und dies wiederum habe zu stärkeren Schwankungen beim Jahresergebnisses der SNB geführt.
Zuletzt gab es deshalb keine Ausschüttungen mehr an den Bund und die Kantone. Schlegel wiederholte in diesem Zusammenhang das Mantra der SNB: «Unser Mandat ist es, Preisstabilität zu gewährleisten, nicht Gewinne zu erzielen.» Aktuell sei das Eigenkapital der SNB zu tief. Dieses aufzubauen müsse Vorrang haben vor Gewinnausschüttungen.
Er betonte ausserdem, dass sich durch die Devisenkäufe die Währungsrisiken vom Privatsektor zur SNB verschoben hätten. Denn seit 2009 hätten Schweizer Firmen und Investoren vermehrt ihre Gewinne aus dem Ausland zurück in die Schweiz geholt und ihre Währungsrisiken abgesichert. Dadurch habe sich der Aufwertungsdruck auf den Franken erhöht.
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