Ein Pädophiler, der Tausende Filme herunterlädt und seine Fantasien mit Gleichgesinnten austauscht. Und ein Kita-Betreuer, der auf Snapchat ein Video in einer Gruppe postet. Zwei Fälle aus dem Aargau zeigen, was man unter dem Delikt Pornografie versteht und welche Folgen eine Verurteilung haben kann.
Ein Pädophiler, der Tausende Filme herunterlädt und seine Fantasien mit Gleichgesinnten austauscht. Und ein Kita-Betreuer, der auf Snapchat ein Video in einer Gruppe postet. Zwei Fälle aus dem Aargau zeigen, was man unter dem Delikt Pornografie versteht und welche Folgen eine Verurteilung haben kann.Der Beschuldigte hat schulterlange weisse Haare und wippt heftig mit dem Fuss.
Wie die Gutachterin ausführt, gibt es betreffend die sexuellen Neigungen wirksame Behandlungsmöglichkeiten. «Nicht in dem Sinn, dass die Pädophilie weggeht, aber so, dass er deliktfrei damit umgehen kann.» Obwohl es noch nicht zu einem sogenannten Hands-on-Delikt gekommen ist, der Beschuldigte also nicht selbst ein Kind missbraucht hat, gebe es Warnsignale. So etwa, dass sich der Mann, bei dem auch Zoophilie diagnostiziert wurde, einen Hund angeschafft hat.
Dies sind für das Gericht Schutzbehauptungen, denn Beweise konnten keine gefunden werden. Es sei unbestritten, dass der Beschuldigte eine grosse Anzahl Dateien besessen habe, die tatsächliche sexuelle Handlungen mit Kindern zeigen würden, hält die Gerichtspräsidentin fest. «Es sind sehr verstörende Bilder, die auch Fesselungen und Folterungen von Kindern zeigen.
Illegale Pornografie, so legen es die Zahlen nahe, steht also längst nicht immer in direktem Zusammenhang mit Pädophilie. Da vielen Beschuldigten keine weiteren Sexualdelikte vorgeworfen werden, sind sie wohl auch keine «klassischen Sexualstraftäter». Allerdings sind laut Schweizerischer Kriminalprävention umgekehrt bis zu fünfzig Prozent der jugendlichen Sexualstraftäter exzessive Pornokonsumenten.
Das Bezirksgericht hatte den Mann zu einer bedingten Geldstrafe von 100 Tagessätzen à 100 Franken und einer Busse von 2500 Franken verurteilt. Auf die Anordnung einer Landesverweisung sowie eines lebenslänglichen Tätigkeitsverbots wurde verzichtet. Die Staatsanwaltschaft hatte Berufung eingelegt und forderte eine höhere Strafe , eine Landesverweisung von fünf Jahren und ein Berufs- und Tätigkeitsverbot.
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