Er ist ein berühmter Autor und Extremkletterer. Aber wenn Emil Zopfi heute auf der Galerie bei Amden steht, erkennen ihn die Jungen nicht. Unterwegs mit einem, der mit Holzkeilen und Wanderschuhen in die Wände eingestiegen ist.
Er ist ein berühmter Autor und Extremkletterer. Aber wenn Emil Zopfi heute auf der Galerie bei Amden steht, erkennen ihn die Jungen nicht. Unterwegs mit einem, der mit Holzkeilen und Wanderschuhen in die Wände eingestiegen ist. Und der alles über den Tödi weiss, den Berg, der vor 200 Jahren bestiegen wurde und die Wiege des Schweizer Alpen-Club SAC ist.Vier Tage vor dem Jubiläum treffen wir uns.
Verloren an die Wände, die auf ihn warteten. Er durchstieg alles, was er bisher gemacht hatte, noch einmal – in diesen Finken. Auf der Galerie sei er seine Lieblingsroute «Ikarus» sicher 400-mal geklettert. «Ich kenne jeden der Griffe im Schlaf.»Aber jetzt an diesem heissen Donnerstag im Spätsommer sagt Zopfi plötzlich, gestern sei vielleicht das letzte Mal gewesen, dass sie auf der Galerie geklettert seien. Nächstes Jahr gehe es vielleicht nicht mehr.
Emil Zopfi zeigt die Unfallstelle: Diese steile Flanke stieg Dürler hinab – er wollte als Erster unten sein und bezahlte die Wette mit seinem Leben.Also reden wir über die Angst am Berg. Zopfi sagt, er sei im Grunde ein ängstlicher Mensch. Vor dem Abseilen habe er jeweils Horror: «Irgendwie hat man immer Angst. Ich habe Angst auf der Galerie. Und noch mehr Angst hatte ich als junger Extremkletterer. Es ist auch viel passiert, Steinschläge, Unwetter, Todesfälle.
Im Winter reduzierte er das Risiko schon früh und ging nur noch bei sicheren Verhältnissen auf Skitour. «Ich habe mehr Kollegen in Lawinen verloren als beim Bergsteigen. Ich habe Respekt», sagt er. Jene, die sich heute auf den Mount Everest herauflupfen liessen, hätten keinen Respekt mehr. «Allerdings», gesteht er, «hat man schon uns vorgeworfen, wir hätten keinen Respekt vor den Bergen und würden sie nur als Klettergeräte nutzen.
Er glüht für die Berge, aber wurde berühmt fürs Schreiben. Seine Biografie listet die zahlreichen Sachbücher, Kolumnen, Hörspiele auf, die Preise, die er dafür erhalten hat. Dabei hatte er im Winter nur begonnen, über die Berge zu schreiben, weil er warten musste, bis auf den Felsen oben kein Schnee mehr lag. Das Klettern ist zwar nur sein Hobby, aber dennoch sein Leben.
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