Der machtbewusste EU-Kommissar Thierry Breton aus Frankreich ist immer wieder mit seiner Chefin Ursula von der Leyen aneinandergeraten. Nun tritt er mit einem Knall zurück. Sein Vorwurf: Die EU-Kommissionspräsidentin habe ihn in Paris desavouiert.
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In seinem am Montagmorgen auf der Internet-Plattform «X» publizierten Rücktrittsschreiben beschuldigt er von der Leyen, hinter seinem Rücken in Paris intrigiert zu haben. Er, der von Präsident Emmanuel Macron eigentlich schon für eine zweite Amtszeit nominiert war, fühlt sich desavouiert. Von der Leyen habe «aus persönlichen Gründen», die sie nie mit ihm direkt besprochen habe, in letzter Minute zu seiner Absetzung gedrängt.
Als ehemaliger CEO des französischen IT-Konzerns Atos fühlte er sich dazu berufen, mit den Chefs der grossen US-Techfirmen aus dem Silicon Valley auf Augenhöhe zu sprechen, was in Wirklichkeit heisst: ihnen den Tarif durchzugeben. Auf der anderen Seite ist Ursula von der Leyen eine Präsidentin, die immer alles unter Kontrolle haben muss und sich gerne auch im Mikromanagement verliert. Jemanden mit dem Geltungsdrang und Gestaltungswillen eines Thierry Breton neben sich zu haben, wird da schwierig.
So wie's aussieht hat Macron das Angebot von der Leyens angenommen: mehr Einfluss im Gegenzug für den Rückzug Bretons. Und wer weiss: In Frankreich findet diese Woche die Regierungsbildung statt. Vielleicht gibt es da auch noch einen Ministerposten für Monsieur Breton.
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